28. |
Albert Möser |
1890 |
German |
28. Wer hätt's vermocht, die Mächte zu bezwingen, Die mitleidlos ins Alltagsjoch uns schmieden! Des Herzens Regung ist verpönt hienieden, Sein Recht zu wahren wird ihm nie gelingen. Wie stark und fest auch Seelen... |
28. |
Ernst Schulze |
1841 |
German |
Sympathieengewalt verlachst du und der Berührung Mächtigen Zauber, der rasch schlummernde Kräfte bewegt? Nennst nur Wahn die geheime Verwandtschaft ähnlicher Seelen? Unglückseliger, ach, hast du denn nimmer geliebt? Beug' ich mich still zum... |
29. |
Gisela Etzel |
1912 |
German |
29. Nun ich dich weiß, bin ich so voll von Liedern, Wie brünstige Vogelkehle im April, Die wie ein ewiger Quell mit Perlentropfen Den Frühlingsrausch der Welt bekränzen will. Wär ich ein Gott, um jedem der Gedichte,... |
29. |
Albert Möser |
1890 |
German |
29. Das Dampfroß keucht, durch graue Wolkenmassen Bricht falb der Mond, stumm graut die Mitternacht, Vorbei fliegt Berg und Thal in wilder Jagd: - So will's zum Hader meiner Seele passen. Im Weltenlärm, dem ewig gilt... |
29. |
Ernst Schulze |
1841 |
German |
Ach, wer löset das Räthsel mir wohl der bangen Erwartung, Scheidet den ewigen Streit zwischen dem Dunkel und Licht? Hurtiger schafft mir den Geist und die lauschenden Sinne die Hoffnung, Und doch täuscht sie den Geist, täuschet die Sinne mir stets.... |
3. |
Adolf Böttger |
1846 |
German |
Ob Alles todt - Du lebst ja noch mein Leben, Die schönsten Rosen blühn Dir auf den Wangen, Die, wenn sie auch ein Nebel hielt umfangen, Doch blendend noch als weiße würden beben. Die blonden Locken ranken sich wie Reben,... |
3. |
Gisela Etzel |
1912 |
German |
3. Ich möchte gern mit jungen Mädchen singen, Das Kleid gerafft durch frische Wiesen springen Und in die bunte Sonne lachen / Doch muß ich still und züchtig schreiten Und immer achten nicht vom Weg zu gleiten,... |
3. |
Amara George-Kaufmann |
1888 |
German |
3. Es scheidet uns das Leben, und der Raum, Der grausame, der Tag, das wache Sein, Wo einzig und allein Der Harm der Trennung und der Ferne klar. Doch freundlich ist und liebevoll der Traum. Er zaubert das Entrückte... |
3. |
Albert Möser |
1890 |
German |
3. Des Menschen Aug' durchschweift des Weltalls Räume, Des Busens bangen Sehnsuchtsdrang zu heilen, Von Klippenrändern schaut's hinab, von steilen, Und starrt entzückt in wilder Brandung Schäume. Es schwelgt mit Lust... |
3. Der Liebe Taback Liebe treugt, Rauch verfleugt |
Daniel von Czepko |
1671 |
German |
Der es nicht sieht, ist blind.
Ihr Kram ist nichts, als Rauch,
Ein täglicher Gebrauch:
Sie schenckt uns Rauch vor Wein,
Rauch muß ihr Essen seyn:
Was sie verspricht vor Lohn,
Geht, wie ein Rauch davon. ... |
3. Ist es kein Lorber- so sey es ein Myrten-Krantz |
Kaspar Stieler |
1660 |
German |
1. Der du mich üm mein Lieben schiltst und meinen Vers nicht achten wiltst/ weil ich ihn habe weich geschrieben: Hör' an/ was... |
3. Kleider Sprache |
Daniel von Czepko |
1671 |
German |
Wie daß die Göttin ihr die Farbe hat erkiest,
In die das schöne Reich der Lufft gekleidet ist.
Bedeut es Hoffarth? Nein. Dann sie ist allen gut:
Bestand? Nein. Dann sie braucht in etwas Wanckelmuth.
Geht es auf Eyfer? Nein. Dann ihr gilt alles... |
3. Nacht-last/ Tages-lust |
Kaspar Stieler |
1660 |
German |
1. Die Nacht die sonst den Buhlern fügt und süsse Hoffnung macht Die Ruh/ die einem Liebendem sagt alle Wollust zu/ ... |
3. Verlaß sie, iedoch ohne Loszehlung |
Daniel von Czepko |
1671 |
German |
Fang unterweilen an umb andere zu seyn:
Durch Eyfer wächset Gunst. Es brent nach unserm Wahn
Ein Feuer in der Qual das andre besser an.
Wer liebt, wird bald erzürnt: Verändre, was du thust,
Zu Zeiten machet Zorn so wol als Liebe Lust. (S... |
30. |
Gisela Etzel |
1912 |
German |
30. Und jedesmal, wenn ich von dir mich trenne, Blieb wie viel Fühlen stumm und ungesagt! Ach, daß sich Liebe nicht vom Munde wagt, Die ich doch deinem Bild in mir bekenne: Vor dem ich eine ewige Lampe brenne... |
30. |
Albert Möser |
1890 |
German |
30. Gedenke mein, wenn mich der Tod bezwang, Des Busens Gluth wird mich - wie bald - verzehren, Nicht unbeweint möcht' ich verschwebend kehren Zur alten Nacht, der ich vordem entsprang. Gedenke mein, ich fühl' es... |
30. |
Ernst Schulze |
1841 |
German |
Liebchen, ich rathe dir jetzt Verderbliches meinen Genüssen, Aber den eignen Gewinn achtet die Liebe ja nicht. Achtet die Liebe Verlust, wenn nur Einem fröhlicher Vortheil Reift, und der Andre betrübt täuschende Saaten beklagt? Siehe, du... |
31 octobre |
Eugène Pottier |
1870 |
French |
Au citoyen Élie MAY.
Le peuple sent qu’il est trahi,
C’est trop aboyer à la lune.
L’Hôtel de Ville est envahi,
Paris, proclame ta Commune !
A-t-on pris à Sainte-Périne
Tous ces dictateurs impotents ?
Leur ton dolent, leur voix chagrine... |
31. |
Gisela Etzel |
1912 |
German |
31. Nie scheint das Leben mir so fröhlich heiß, So liebenswert und wundersam erfüllt, Als wenn ich nah ein Abenteuer weiß, Das neue Glut und neue Lust enthüllt. O dieses erste Ineinanderbrennen Von Blick... |
31. |
Ernst Schulze |
1841 |
German |
Ach, mir schmerzet die Stirn, so sprachst du und wandtest den Blick ab, Und dein rosiger Mund weigerte zürnend den Kuß. Trauernd saß ich und stützte das Haupt und starrte den Tisch an, Und kein schmeichelndes Wort flehte von neuem zu dir. ... |