5. Schreiben An dem Geburtsfeste ihres Gatten den 2ten Febr. 1737 |
Luise Adelgunde Victorie Gottsched |
1774 |
German |
Dein Fest ist wieder da, Du einzig theurer Freund! Du, dessen treue Huld mir täglich neu erscheint; Du, den ich nun zwey Jahr stets liebenswerth erkenne, Du, den ich, und mit Recht, mein ganzes Glücke nenne. Was schenk ich Dir denn nun, zum... |
5. Wer kan was Liebes ohne Trähnen missen |
Kaspar Stieler |
1660 |
German |
1. Charille wird mir abgerissen/ und du verbeutst/ ich solte nicht mit Trähnen waschen mein Gesicht. ach! solt' ich sie mit... |
5. Wer küßt die greisen Haare? |
Kaspar Stieler |
1660 |
German |
1. Laß uns/ Kind/ der Jugend brauchen/ weil uns noch die Schönheit blüht: Wenn die Geister einst verrauchen und die Todten-farb'... |
50. |
Gisela Etzel |
1912 |
German |
50. Ich trug deinem Bilde den Frühling ins Haus, Viel leuchtende gelbe Narzissen! Sie tranken die Sonne so glühend beflissen, Da brach ich die Frohen, die Seligkeit wissen, Für dich, Geliebter, zum Strauß! ... |
51. |
Gisela Etzel |
1912 |
German |
51. Ich meine oft, mein Auge müßt erblinden, Das Tag für Tag so all die Dinge sieht, Durch die ein Hauch von deinem Wesen zieht / All dieses sieht, doch ohne dich zu finden. Wie wäre je solch Weh zu überwinden!... |
52. |
Gisela Etzel |
1912 |
German |
52. So voller Unruh warten meine Tage Nur immer auf die Züge deiner Hand, Die zu mir finden aus dem fernen Land, Dahin ich alle meine Träume trage. Wie ich es Winden nun und Wolken sage, Daß deine Liebe... |
53. |
Gisela Etzel |
1912 |
German |
53. Und daß man letzten Endes einsam ist, Dies dunkle Wissen, das in Tiefen lauert, Ist wie Gespenst, das mir am Wege kauert, Damit mein Schritt sein Mahnen nicht vergißt. Wenn kühn der Geist erstrebte Höhen mißt,... |
54. |
Gisela Etzel |
1912 |
German |
54. Und dennoch wacht in mir dies bange Fragen: Was bindet mehr in unerlöster Pein? Sich selbst getreu auf Höhen einsam sein Und stolz des Schöpfers Dornenkrone tragen / Und anderseits dies restlos Sich-Entsagen,... |
55. |
Gisela Etzel |
1912 |
German |
55. Trübe blickt das Leben Heut zu mir herein, Hat mir nichts zu geben, Als Verlust und Pein. Habe dich verloren, Den so fest ich hielt: Glück wird schnell geboren, Schneller noch... |
56. |
Gisela Etzel |
1912 |
German |
56. Muß ich nun schlafen gehn Mit meinen Schmerzen, Daß deinem Herzen Andere näher stehn, Will ich auf Liebe Nimmermehr bauen, Nimmer und nimmermehr Schwüren vertrauen.... |
57. |
Gisela Etzel |
1912 |
German |
57. Dies Tal, zu dem ich meine Schmerzen trug, Das grünen Trost in müde Augen gab, Um wildes Herz den milden Mantel schlug / Das sei nun allen Leidens dunkles Grab. Auch Weh hat Grenzen! Schrei und Träne sind... |
58. |
Gisela Etzel |
1912 |
German |
58. Nun weiß ich dies: daß Leben Sterben heißt, Den Tod vor Augen langsam zu ihm gehen, Bis hoch zum Herz in Sorgenmeeren stehen, Tief unter Wolken, die kein Glück zerreißt. Nur hell ein Geierpaar, das stetig kreist... |
59. |
Gisela Etzel |
1912 |
German |
59. Im Herbsten gibt es starre Stunden, Die schauen mich so wissend an, Und meine sieben Herzenswunden Sind weit vor ihnen aufgetan. Und bluten still und ohne Ende Und bluten alle Schmerzen aus... |
6. |
Adolf Böttger |
1846 |
German |
Der Flieder klopft mit duftig weißen Trauben Des niedern Kirchenfensters blanke Scheiben, Als wollte seine grünen Händchen schreiben Ins fromme Glas auch frommen Glauben. Und an der Thüre flattern weiße Tauben, Als... |
6. |
Gisela Etzel |
1912 |
German |
6. Es ist nicht Sitte, daß ein Weib es wage, In ein Sonett ihr Fühlen zu ergießen, Sie soll sich nur dem Gatten ganz erschließen, Nur dieser seis, dem sie die Seele klage. Und daß ich doch nun so in Versen sage... |
6. |
Amara George-Kaufmann |
1888 |
German |
6. Was sprichst Du von Trennungsleiden? Was denkst Du an Tod und Gruft? Wer Düfte der Liebe sauget, Der athmet des Lebens Luft. Und könnte Dir sterblich dünken Wahrhaftiger Liebe Gluth, Sie,... |
6. |
Albert Möser |
1890 |
German |
6. Der Liebe Werth schätzt nur, wer viel gelitten, Wem neues Leid schuf jegliches Erwachen, Wer stets durch Nacht und Sturm den Lebensnachen Gezwängt und doch sich Frieden nie erstritten. Wer stets durchs Leben ging... |
6. |
Ernst Schulze |
1841 |
German |
Liebchen, wie hast du geruht nach der Lust des rauschenden Tanzes? Ist dir das Köpfchen nicht noch schwer von dem wüsten Gelärm? Tobte nicht lang' in der Nacht der Musik nachtönender Aufruhr Disharmonisch und wild rings dir um's hüpfende Bett?... |
6. Der Haß küsset ja nicht |
Kaspar Stieler |
1660 |
German |
1. Die ernstliche Strenge steht endlich versüsset/ die qweelende Seele wird einsten gesund. Ich habe gewonnen/ ich werde geküsset/ es... |
6. Der verbrannte Amor |
Kaspar Stieler |
1660 |
German |
1. Solt' Amor wol geflügelt sein? ich bild es mir nicht ein. Längst ist er bey mir eingezogen nie ist er wieder fort geflogen/... |