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6. Erdencke allerhand Schein Gunst zu haben Daniel von Czepko 1671 German

Erdencke, was du kanst, und mache dich beliebt,
Dis, was ihr wol gefällt, dis ist, was sie dir giebt:
Du fängst sie durch sie selbst. Die Vorsicht und Begier,
Erhitzt die Flamm, erlescht sie gleicher Art in ihr.
Ein eintziger Verzug versieht...

6. Ferhad: Ernst von Feuchtersleben 1836 German

Will den Stein zum Bildniß hauen,
Nimmer müde, für und für;
Einmal werd' ich sie doch schauen,
Einmal komm' ich doch zu ihr!

Weh! ich fühl's; ich fühl's mit Grauen -
Einmal werd' ich müssen ruhn:
Meinen...

6. Hertze, der beste Spiegel Daniel von Czepko 1671 German

Weil ihr vor dem Spiegel steht,
Und mit ihm zu Rathe geht,
Fraülein, habe ich euch erschlichen,
Drüber etwas ihr verblichen.

Über Eurer Achsel hin
Seht ihr mein Gesichte ziehn
In des Spiegels reinen Plätzen...

6. Meinet halben/ fahr immer hin Kaspar Stieler 1660 German

1.
So hat denn nu die eine Nacht
ein Tag treu-brüchig dich gemacht/
das heißt mit falschen Eydes-schwüren
ein allzu gläubig Kind...

6. Ode Auf das Geburtsfest des Herrn Professor Gottscheds Luise Adelgunde Victorie Gottsched 1774 German

Anno 1735 den 2. Februar
Als Braut

Geliebter Freund! heut muß ich singen,
Und...

6. Überall durch Zufall Daniel von Czepko 1671 German

Kein Gastgebot, kein Spiel,
Kein Tantzen und kein Wincken,
Kein Nahmen und kein Trincken,
Nach der Buchstaben Ziel.
Kein Krantz, kein Gruß, kein Brief,
Auch sonst kein Fund noch Grief
Kan bey den Liebes Sachen...

60. Gisela Etzel 1912 German

60.
Noch flammt der Garten in so buntem Blühen,
Als läg er tief in süßem Sommerglück,
Noch hält die Luft viel schwülen Duft zurück,
Und Sonnenstunden gibt es noch, die glühen.

Und doch liegt alles wie in Bann...

61. Gisela Etzel 1912 German

61.
Starr und staubig ziehen rings die Straßen
Durch die graue, tote Landschaft hin,
So vergrämt, als ob sie ganz vergaßen,
Daß ich hier in Glück gewandelt bin.

Ihre einst so blühend bunten Hecken
Zürnen...

62. Gisela Etzel 1912 German

62.
Du Wiege meiner Schmerzen,
Du sollst nun stille stehn,
Nicht mehr mit andern Herzen
Im gleichen Takte gehn.

Du lagst in tiefen Gluten
Und manchem hohen Rausch /
Und mußt du drum verbluten...

63. Gisela Etzel 1912 German

63.
Nur Stunden noch kann meine Seele wachen
Und weit in Ferne nach dir suchen gehn,
Ein letztes Mal die Liebe anzufachen /
Nur Stunden noch, dann kommt der schwarze Nachen,
Und steinern kalt wird Dunkel mich umstehn....

7. Gisela Etzel 1912 German

7.
Zuweilen geh ich morgens in den Garten,
Wenn noch der Tau die nackten Füße streift,
Verschlafne Vögel auf die Sonne warten
Und alles sacht dem Licht entgegenreift;

Dann trinken meine nachterfrischten Sinne...

7. Amara George-Kaufmann 1888 German

7.
Ein großer Hort im Leide
Warst Du, Geliebter, mir;
Nun ihres Harms entlasten
Soll ich die Seele Dir.

Wohlan, so komm und ruhe
Von Deinen Sorgen aus!
Du bist an meinem Herzen,
An...

7. Albert Möser 1890 German

7.
Das ist des Frühlings Gruß, der wunderholde,
Sanft kost der Wind mit Fluthen, spiegelglatten,
Die Welt wird hell, es grünen neu die Matten,
Es sproßt am Strauch die junge Blüthendolde.

Zu Wolken auf, umsäumt vom...

7. Ernst Schulze 1841 German

Hast du noch nimmer geliebt, so geh und liebe noch heute!
Unempfunden entflieht sonst dir das reizendste Glück.
Ach, sie hat mich geküßt! in rosenfarbenem Glanze,
Rasch von den Horen beschwingt, schwimmet mir heute die Welt.
Knieend lag ich...

7. August 1929 Joachim Ringelnatz 1929 German

[151] 7. AUGUST 1929

Ein Zeppelin[1] fliegt übers Meer.
Aber es gibt schon heute
Ganz gut...

7. Biß so beständig, als Sie Daniel von Czepko 1671 German

Das Mägdlein sey dir Wind, und du ihr Wetterhahn,
Wo sie sich wendet hin, da suche gleiche Bahn.
Die Liebe kennt nicht Pein, der Vorsatz macht es blos:
Die Treue nach der Zeit ist allzeit frey und loß.
Nehmt voller Zuversicht: Sie Worte, du...

7. Brenn/ aber lindre auch Kaspar Stieler 1660 German

1.
Was hab' ich/ kleiner/ dir getahn
daß ich nicht Ruhe haben kan/
willstu mich denn zu Aschen brennen?
Ich bin ohn diß entädert...

7. Der Sonnen und Augen Vergleichung Wie der Sinn, so die Sache Daniel von Czepko 1671 German

Die Sonne brennt die Welt, dein Augen kühlen nicht;
Die Sonn ist hoch und groß, dein Augen sind erhaben;
Die Sonne liebt das Gold, dein Augen goldne Gaben;
Ist gleich die Sonne so, doch sol sie fleckicht seyn;
Sind gleich dein Augen so, ist...

7. Februar Leopold Schefer 1845 German

Geh fleißig um mit deinen Kindern! habe
Sie Tag und Nacht um dich, und liebe sie,
Und laß dich lieben einzig-schöne Jahre;
Denn nur den engen Traum der Kindheit sind
5 Sie dein, nicht länger! Mit der Jugend schon
Durchschleicht sie Vieles bald – was du nicht...

7. Medschnun: Ernst von Feuchtersleben 1836 German

Laß mich nicht der Flamme wehren,
Wenn sie ewig mich umfließt,
Laß mich hastig, hastig zehren,
Wenn die Kost vergänglich ist!

Laß mich hüten, mich verehren,
Was ich nicht besiegen kann;
Ich verschwende im...