Über meine Schläfen gleiten
Atemzüge erster Nacht.
Aufgewacht
sind die tiefsten Einsamkeiten.

Kühle Lippen legt das Dunkel
liebreich mir an Stirn und Mund.
Tief im Grund
liegt ein Wald im...

Poet: Felix Grafe

Es war mein Mut ein kecker Fant,
Im Lenzwind wehte sein Panier.
"Wer ficht mich an? - wer hält mir Stand?
Ich streck' euch alle in den Sand,
Im frischen, im fröhlichen Turnier!"
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Ich hab' ihn...

Wie kommt's, daß meine Freunde auf den Gassen
Mich heimlich spottend einen Träumer schelten?
Sie haben Recht: von dieser Welt verlassen
Lebt meine Seele in entfernten Welten.

Kein Wunder wär's, wenn ich, von Schwermuth trunken,...

O könnt' ich segnend meine Hand
Dir auf die blasse Stirne legen,
Daß keine Zeit, die neidisch schwand,
Zerstören mag den Zaubersegen,
Den Zauber heil'ger Liebesweihe!
Er festigt gegen Welt und Tod
Und schwingt im...

Als Kind schon hob sich mir in stillem Neide
Die junge Brust beim Ruhm von Männerthaten;
Doch fühlt' ich mich beglückt wenn Frauen nahten,
Im holden Liebreiz, in der Anmuth Kleide.

Sie waren Herzenslust mir, Augenweide!...

Bei dir sind meine Gedanken
Und flattern um dich her;
Sie sagen, sie hätten Heimweh,
Hier litt es sie nicht mehr!

Bei dir sind meine Gedanken
Und wollen von dir nicht fort;
Sie sagen, das wär' auf...

Warum müssen meine Hände welk werden
Vom langen Warten!
Warum bringst du mir nicht deine Wunder
In die umflorten Dämmerstunden wieder,
Wo meine Sehnsucht hungrig hockt!
Wo blüht dein Schoßhaar weichgelockt,
Wo gibst...

Oft ist es mir, als zöge deine Hand
Mich plötzlich bettelschüchtern am Gewand.

Ich aber muß verstockt so weiter schreiten
Und meine Augen über Pöbel breiten.

Ich bin in Stuben, die voll Qual und Qualm -
...

Wer hätte das gedacht!
Das kam wohl über Nacht.
Denn als ich aufgewacht,
Da warst auf einmal du
Mein kleiner Herztyrann.
Sieh doch mal einer an,
Was Amors alles kann.
Schon weiß ich, was ich tu,...

Poet: Georg Heym

DIE bunten Blumen heiteren Übermutes,
die auf der Maienwiese meines Lebens sprossten,
sind alle nun verschwunden.

Lachend kamst einst du des Weges daher
und pflücktest meine Blumen und bandest sie
zu leuchtendem...

Poet: Felix Hübel