• Oft schon sagt' ich mir verwegen:
    Waffne dir mit Erz die Brust,
    Tritt dem Schicksal kühn entgegen;
    Dulde, was du dulden musst.

    Manches hast du ja ertragen,
    Was nicht Jeder tragen kann;
    Und du wolltest jetzt verzagen?
    Fasse dich, und sey ein Mann!

    Bleibt dir nicht im...

  • Herzenstakt und Melodie strömst du aus,
    ordnest gültig, was in mir wirr und kraus.
    Bin ich fern dir, wie verbannt, du bist nah,
    sinn ich, streite, wache, träume, du bist da.
    Darf ich auch nicht bei dir sein, abgesprengt,
    sieh, wie dringlich dies mein Herz dir zu drängt.
    Daß es seiner Hoheit dient, nie vergiß;...

  • Der Schmerz hat recht und nur im Schmerze
    Liegt was ihn tröstet, was ihn lindert.
    Nicht ewig können wir besitzen
    Doch ewig lieben ungehindert.

    Und wo wir ewig lieben müssen
    Und was wir hatten nie vergessen,
    Da wird der Schmerz verlornen Glückes
    Zum Dank daß wir es einst besessen....

  • Die Schwalben kommen! Wo wäre das Haus,
    In dem der Ruf nicht fröhlich erschallt?
    Wie sähe es wohl in dem Herzen aus,
    In dem er weckend nicht wiederhallt?

    Und wessen Auge zu schauen vermag,
    Das sprossende Grün mit weilendem Blick,
    Weß' Ohr noch ergötzt der Lerche Schlag,
    Der preise im Stillen...

  • Wir wohnen selbander im kleinen Haus
    Im traulich behaglichen Kreise;
    Doch blickst du oft verlangend hinaus,
    Geliebte, und klagst mir leise:

    "Die Welt ist so weit, die Welt ist so schön,
    Wir sind gebannt an die Schwelle;
    O könnten wir wandeln auf Bergeshöhn
    Und schiffen auf grüner Welle!...

  •   An Elisa

    Lehnst du deine bleichgehärmte Wange
    Immer noch an diesen Aschenkrug?
    Weinend um den Todten, den schon lange
    Zu der Seraphim Triumphgesange
    Der...

  • Du ziehst dahin, der Trennung Schmerz
    Wie trüg ihn wohl das arme Herz,
    Wenn nicht ein süßer Trost ihm bliebe?
    Wo du auch wandelst, bin ich dein,
    Wo du auch weilst, du bist ja mein,
    Ich hab' ja dich und meine Liebe!

    Ich hab' ja meine Lieb' und dich!
    Wer könnte nur beklagen sich,
    ...

  • Sie saß auf Blumenmatten,
    Am grünen Meeresstrand,
    Und neigte traurig sinnend
    Das Haupt in ihre Hand.
    Still in die Wellen blickte
    Das Auge sanft und groß,
    Und Thränen flossen leise
    Herab in ihren Schoos.

    "Ihr freundlich klaren Wellen
    Mit lächelnd heiterm Blick,...

  • Hervor, ihr seelenvollen Klänge,
    Die mir die holde Freundin sang!
    All' ihre Briefchen sind Gesänge,
    Sind ihres Herzens Wiederklang.

    Was ihrem Geist entfließt, sind Melodieen,
    Die zart, wie Duft, und klar und schön,
    Den Schwänen gleich, durch meine Seele ziehen,
    Hoch über Welt und Zeit mich...