Alfred Walter Heymel

  • Herzenstakt und Melodie strömst du aus,
    ordnest gültig, was in mir wirr und kraus.
    Bin ich fern dir, wie verbannt, du bist nah,
    sinn ich, streite, wache, träume, du bist da.
    Darf ich auch nicht bei dir sein, abgesprengt,
    sieh,...

  • Neue Klänge wurden laut, Stimmen drangen in mein Ohr,
    Herz wird schwer, daß es so ganz deinen Klang verlor.
    Sturmchoral auf hoher See, Kanon in der Erde Schoß,
    Dynamit und Felsensturz: dein gedacht ich bloß.
    Trommeln, Pfeifen, Hörner, Tanz,...

  • Neues Glänzen schien mich an, Lichte brachen in mich ein;
    sie erleuchten nicht mein Herz, wie dein Licht und Schein.
    Blutrot sank die Sonne oft. Morgens stieg sie golden hoch.
    Strahlte mittags weißer Glut: dein gedacht ich doch.
    Steppe...

  • Dient ein kriegsgefangener Prinz dem Eroberer beim Mahl,
    ist doch sein verbissenes Weh klein zu meiner Qual;
    eines Abgesetzten Gram, eines Sultans, der verarmt,
    klein zu meiner Not, der sich keine Seel erbarmt.
    Beide wichen der Gewalt, doch...

  • Als mir solch Gesicht geschah, war ich völlig fassungslos,
    lag am Boden herzentblößt, aller Hoffnung bloß.
    Trotzlust peitschte hart mich auf, schalt mich rüttelnd schwach und zag,
    lockte in die Weite mich vorwärts Tag für Tag.
    Gerne siedelte...

  • Kamst du, eine Jägerin, Traum- und Herzensbild?
    Sollt ich stehen oder fliehen, ein gescheuchtes Wild?
    Sieh, ich stand und harrt auf dich, auf den Gnadenstoß.
    Da ich einmal dich verließ, ward ich heimatlos.
    Nun ein Traum dich zu mir trug, war...

  • Auf einmal standst du vor mir, standst und sahst mich an,
    ließest schweigen mich durch nichts als der Augen Bann.
    Tatest deine Kleider ab mit der weißen Hand,
    bis du groß dich, Königin, hast zu mir gewandt;
    führtest mich zum Lager hin, daß...

  • Nun dein Bildnis vor mir stand, wußt ich keinen Rat.
    Träne brach durchs Augenlid, es zerbrach die Tat.
    Wieder irrt ich nur durchs Holz, ich erklomm die Wand
    des Geklüftes trotz der Sucht nach dem ebenen Land.
    Du mein frohes Weideland,...

  • Fackelglanz und Zimbelschlag.
    Laue Nacht auf schwülen Tag.

    Jauchzen, Jagen, hui vorbei
    bunter Liebesraserei.

    Liebesgöttchen, süße Schar,
    wehend aus dem langen Haar.

    Küßt ihr rosenschöner Mund...

  • Wundervolle rote Rosen glühten
    gestern noch an hochgewachsenem Stocke.
    Kommt ein kecker Wind zur Nacht geflogen,
    nimmt sie sich zu eigen und fliegt weiter. -
    Als heut morgen helles Sonnenlachen
    durch die leichtverhängten Fenster...