Hermann von Löper

  • Wenn ich an die Zeit gedenke,
    Wo ich dich geliebet hab',
    Ist's, als ob verborgne Gründe
    Oeffnete ein Zauberstab.

    Mag sich meine Brust umpanzern,
    Ach! mich schützt kein Schirm, kein Schild,
    Wie durch...

  • Wo bist du, süßer Traum?
    Wo bist du, goldner Stern?
    Bist du's, am dunkeln Wolkensaum
    Du Licht, so bleich und fern?
    Ich stehe starr und stumm,
    Ich kann's, ich kann's nicht fassen -
    O sage, sprich, warum,
    ...

  • Nichts will ich missen. Nein, ich gebe hin
    Auch nicht die schmerzlichste Erinnerung;
    Um zu verbergen, ist zu stolz mein Sinn,
    Um zu vergessen, bin ich noch zu jung.

    Nichts will ich missen - denn es ward ein Theil
    Von...

  • So öde war's, die Kohle war verglommen,
    Und rings herum lag kalte graue Asche,
    Nur bange Seufzer athmeten beklommen.

    Da ließ ich ab von jenen dunkeln Pfaden,
    Da stürzt' ich fort, die kranke Seele wieder
    Im...

  • "Gieb mir Leben! Gieb mir Liebe!"
    Fleh' ich früh schon, wenn das Licht
    Mit den ersten goldnen Strahlen
    Durch die Wolkenschleier bricht.

    "Gieb mir Leben! Gieb mir Liebe,
    Ew'ger Geist, bis in den Tod!
    Denn...

  • "Wie kann so schnell sich die Gesinnung ändern?
    Fragt ihr verwundert - gestern leugnetest
    Du noch die Zaubermacht der Sympathie,
    Verdammtest noch des Herzens zarte Triebe
    Und schaltest auf die Liebe, die den Geist
    Des ernsten...

  • Frage nicht, ob ich dich liebe!
    Laß verschlossen meine Lippe!
    Daß nicht der Empfindung Woge
    Strande an des Wortes Klippe.

    Frage nicht, ob ich dich liebe!
    Lies in meines Auges Spiegel,
    Lies der Aufschrift...

  • Süße Venus, Stern am Abend,
    Schaust so mild auf mich herab;
    Deine Strahlen wirfst du labend
    In mein krankes Herz hinab.

    Wenn ich irrte durch die Heide,
    Blick' ich auf zu dir so gern.
    Ach! du weißt ja, was...

  • Es meldet die Sage
    Von glücklicher Zeit,
    Als Seele dem Gotte
    Der Liebe vermählt war.
    Sie durfte ihn küssen,
    Sie durfte ihn halten
    Am wallenden Busen,
    Sie durfte ihn drücken
    An's knospende Herz...

  • Wenn ich voll Gram um Mitternacht
    Noch wach' in meinem Kämmerlein,
    Dann öffnet sich die Thüre sacht,
    Die todte Liebe tritt herein.

    Sie schlägt zurück den weißen Flor,
    Der ihr verhüllt das Angesicht,
    Wie...