An Elisa
Lehnst du deine bleichgehärmte Wange
Immer noch an diesen Aschenkrug?
Weinend um den Todten, den schon lange
Zu der Seraphim Triumphgesange
Der Vollendung Flügel trug?
Siehst du Gottes Sternenschrift dort flimmern,
Die der bangen Schwermuth Trost verheißt?
Heller wird der Glaube nun dir schimmern,
Daß hoch über seiner Hülle Trümmern
Walle des Geliebten Geist!
Wohl, o wohl dem liebenden Gefährten
Deiner Sehnsucht, er ist ewig dein!
Wiedersehn, im Lande der Verklärten
Wirst du, Dulderin, den Langentbehrten,
Und wie er unsterblich seyn!
aus: Gedichte von Friedrich von Matthisson
Fünfzehnte Auflage Zürich
bei Orell Füßli und Comp. 1851