Robert Reinick

  • Hielt die allerschönste Herrin
    Einst mein Herz so eng gefesselt,
    Daß kein Wort es konnte sprechen
    Aus den engen Fesseln.

    Sandt' es ab als flinke Diener
    Feurig schnelle Liebesblicke,
    Zu besprechen sich im Stillen...

  • Ständchen

    Morgens als Lerche
    Möcht' ich begrüßen der Sonne Strahl,
    Mittags Libelle,
    Küssen die Blum' im Blüthenthal,
    Abends...

  • Wozu frommt dir nur das Schaun?
    Thu' es lieber nicht!
    Sieh, es kann der kleinste Stern
    Auch aus weiter Himmelsfern'
    Wieder mit Blinken
    Freundlich dir winken, -
    Ach, ich darf es nicht!

    Wolltest küssen...

  • Warum soll ich denn nicht schauen
    Deiner Augen hellen Schein?
    Seh' ich doch in Sonn' und Sterne
    Und den lichten Mond hinein!

    Warum soll ich denn nicht küssen
    Deiner Lippen Rosenpaar?
    Beut doch jede rothe Blume...

  • Ich thöricht Kind
    Ich liebe Dich,
    Und weiß doch nimmer:
    Liebst Du auch mich?
    Ich fragte die Blumen
    Groß und klein;
    Ach leider die meisten
    Sie sagten Nein. -
    Die dummen Blumen
    Sie...

  • Nun brechen aller Enden
    Die Blumen aus grünem Plan;
    Wo ich mich hin mag wenden,
    Da hebt ein Klingen an!
    Möcht' dir ein Sträuslein binden,
    Möcht' dir ein Lied erfinden.
    Wo aber fang' ich an?

    Hier...

  • Im Fliederbusch ein Vöglein saß
    In der stillen schönen Maiennacht,
    Darunter ein Mägdlein im hohen Gras
    In der stillen schönen Maiennacht.
    Sang Mägdlein, hielt das Vöglein Ruh',
    Sang' Vöglein, hört' das Mägdlein zu,
    ...

  • Aeuglein so freundlich,
    Wangen so roth,
    Machet dem Maler
    Kummer und Noth.

    Wangen! wo find' ich
    Farben für Euch?
    Sind doch die Röslein
    Neben euch bleich!

    Bitt' ich die Aeuglein:...

  • Aus dem Grunde deines Herzens,
    O Geliebte, blicktest du
    Mit den reinen blauen Augen
    In die Tiefe meiner Seele.
    Und auf deiner Blicke Schwingen
    Zogen Klänge, wie ich nimmer
    Sie geahnet, in mein Herz.
    Und...

  • Als ich zuerst dich hab' gesehn,
    Wie du so lieblich warst, so schön,
    Da fiel's mein Lebtag mir nicht ein,
    Daß noch was Schön'res sollte sein,
    Als in dein liebes Augenpaar
    Hinein zu schauen immerdar.

    Da hab' ich...