•      König ist der Hirtenknabe,
    Grüner Hügel ist sein Thron;
    Ueber seinem Haupt die Sonne
    Ist die große, goldne Kron’.

    5      Ihm zu Füßen liegen Schafe,
    Weiche Schmeichler, rothbekreuzt;
    Kavaliere sind die Kälber,
    Und sie wandeln stolzgespreizt.

         Hofschauspieler sind die Böcklein,
    10 Und die Vögel und die Küh’,
    Mit...

  • Der schmuckste Bursch’, den ich geseh’n,
         Schmucker Bursche, Hochland-Bursche,
    Trug ’nen Plaid und war so schön
         Schmucker Hochland-Bursche,
    5 Auf dem Kopf ein Mützchen blau,
         Schmucker Bursche, Hochland-Bursche,
    Daß der König stets ihm trau’
         Schmucker Hochland-Bursche.

    Trommelklang und Flintenknall,
    10      ...

  • Der Hofmann.
    Welchen Hofmann ich ehre? den klärsten und feinsten! das andre
         Was er noch sonst besitzt, kommt ihm als Menschen zu gut.

  • [25] Der Horkenstein *).[1]

    Umspielt vom gold’nen Abendschein,
    So liegst du da, mein Horkenstein,
    Inmitten der begrünten Flur,
    Du alter Wächter an der Ruhr...

  • [10] DER HRADSCHIN

    Schau so gerne die verwetterte
    Stirn der alten Hofburg an;
    schon der Blick des Kindes kletterte
    dort hinan.

    5 Und es grüßen selbst die eiligen
    Moldauwellen den Hradschin,
    von der...

  • [119] DER HUND

    Da oben wird das Bild von einer Welt
    aus Blicken immerfort erneut und gilt.
    Nur manchmal, heimlich, kommt ein Ding und stellt
    sich neben ihn, wenn er durch dieses Bild

    5 sich...

  • [147] Der Hund.

    Damon und Phyllis.

    Damon.
    Du küssest deinen kleinen Hund:
    Warum? das möcht ich wissen!
    Ist eines jungen Schäfers Mund
    Nicht reizender zu küssen?

    Phyllis.
    5 Ist...

  • [10] DER HUNGER

    Er fuhr in einen Hund, dem groß er sperrt
    Das rote Maul. Die blaue Zunge wirft
    Sich lang heraus. Er wälzt im Staub. Er schlürft
    Verwelktes Gras, das er dem Sand entzerrt.

    5 Sein leerer Schlund ist wie ein...

  •      [13] DER INDIVIDUALIST

    Ein Weib zu suchen! Wozu? Das Geschäft
    Besorgen noch immer hundert und aberhundert.

    Sterben! Warum? Die Arbeit
    Wird heute von tausend gesunden Männern getan.
    5 Was kann ich...

  • Die Sprache ist, dies glaubt mir auf mein Wort,
    ein Zwist, bei dem ein Wort das andre gibt.
    Es leben Lust und Zweifel immerfort
    im Zwiespalt und es neckt sich, was sich liebt.
    5 Was treibt es nur? Geburt zugleich und Mord?
    Ich steh’ dabei und habe nichts verübt.
    Wie kam ich an den zauberischen Ort?
    Die Welt ist durch das Sieb des Worts gesiebt...