• Wo deine Füße wandeln, blüht Vergißmeinnicht,
    du meiner Beete stille Gärtnerin.

    Du öffnest deine Hand und wirfst die weißen Wellen
    wippender Sätze über meinen Geist.

    - Gedanken gehn in Waffen ... Glied an Glied ...

    Im Mond sind Mühlen, winterlich verwaist,
    so braun wie...

  • Sei mir gegrüßt du stille Schreiberzelle,
    Bestaubtes Pult, vertrocknet Lämpchen du!
    Es rausche fern von des Enttäuschten Schwelle
    Der Strom der Welt den bunten Ufern zu.
    Ich kehre gleich dem lebenslang Verbannten
    Aus Glück und Hoffnung zu der ernsten Pflicht;
    Ihr wißt so viel, ihr grauen Folianten,
    Wißt...

  • Nun lern ich's, mich zu freuen
    wie ich es nie gekonnt.
    Tagtägliches Erneuen
    ist heimlich übersonnt.

    Ich weiß nicht wie mir würde,
    käm Liebe noch einmal.
    Sie war so große Bürde,
    sie war so lange Qual.

    Von außen her kommt Leiden,
    vom Herzen her kommt Ruh....

  • Du bist wie eine stille Sternennacht!
    Ein süß Geheimniß ruht auf deinem Munde,
    In deines dunkeln Auges feuchtem Grunde,
    Ich weiß es wohl und hab' es wohl in Acht.

    Du bist wie eine stille Sternennacht!
    Mein Aug' ist müde von des Tages Lichtern,
    Und ich durchwandle, wie ein Fremdling, schüchtern...

  •  
    Zwei liebten sich und wollten sichs nicht sagen,
    Und küßten sich auf eines Kindes Munde,
    Und sahen sich nur in des Kindes Augen,
    Und sprachen sich nur durch den Mund des Kindes.
    Da starb das Kind. Nun konnten sie nicht küssen,
    Nicht mehr sich sehn und auch nicht mehr...

  • Süße Todesstille, sei willkommen
    In der Schattenberge liebem Thal!
    Dir vertraut das Herz, geheim beklommen,
    O so gern die ewig theure Qual.
    Dir ergießet sich in volle Thränen
    Sanft gelöset all dieß heiße Sehnen.

    Also stille war's, wenn sich den Lieben
    Hand in Hand und Seel um Seele schlang;...

  • Traute Stille, dich begrüß' ich wieder,
    Dich, du weicher Schoß voll Seligkeit;
    Heimath meiner Träume, meiner Lieder,
    Dir sei dieses frische Lied geweiht.
    Draußen blüht solch süße Freude nimmer,
    In dem bunten Drang der Außenwelt;
    Nur die Stille ist vom goldnen Schimmer
    Süßern, höhern Lebens traut erhellt...

  • Ständchen

    Komm in die stille Nacht! -
    Liebchen, was zögerst du?
    Sonne ging längst zur Ruh',
    Welt schloß die Augen zu,
    Rings nur einzig die Liebe wacht!

    Liebchen, was zögerst du?
    ...

  • Die Nacht hat tausend Ohren
    Und allen sage ich,
    Ganz in die Nacht verloren:
    "O Liebste, liebst du mich?"
    Die Nacht hat tausend Ohren.

    Du Nacht, du heiligstille,
    Geheimnisvolle Nacht,
    Durch deines Schweigens Fülle,
    Ist sie vielleicht erwacht!
    Du Nacht, du heiligstille...

  • Hat mich stille Lust betroffen,
    Mag ich sie geschwind erfassen,
    Bitter aber ist, vom Hoffen
    Seines Herzens abzulassen.

    Dulden will ich dennoch gerne,
    Daß mich stetes Glück vermeide,
    Leuchten der Erinnrung Sterne
    Freundlich doch in meinem Leide.

    Hätt ich Throne zu...