Hans Hopfen

  • Sie sagen All', du habest mich verlassen,
    Erlegen sei dein Mut dem langen Leid,
    Sie wispern's leis, sie schrei'n es auf den Gassen
    Und wünschen Glück zur neuen Zeit.

    Dein Vater schickt mir uns'rer Liebe Pfänder,
    Zerdrückte...

  • Schau, noch steht das Fenster offen,
    Draus mein Lieb mit Mund und Hand
    Heut in der Früh, heut in der Früh
    Mir den letzten Gruß gesandt.

    Nun das Abendroth verdunkelt,
    Tritt sie nimmer in die Flur;
    Weit in die...

  • Auf meinen Wimpern liegt's wie Blei,
    Die müden Glieder schwanken,
    Im Knäul verworrner Träumerei
    Verenden die Gedanken.

    Der Tag war freudlos zugebracht,
    Drum vor dem Schlafengehen
    Wünsch' ich mir selbst zur guten...

  • Wenn unverwandt an deinem Aug' ich hänge,
    In heilgem Ahnen streife dein Gewand,
    Dein Ohr mit leisem Schmeichelwort bedränge,
    Nicht lassen will aus meiner deine Hand:

    Dann sage nicht, daß ich in frühern Tagen
    Vor dir geliebt...

  • Ich weiß ein Stübchen in der Dämmerzeit;
    'S ist wol zur Strafe meiner ärgsten Sünden,
    Daß ich es meiden muß, wenn's bläst und schneit,
    So eh' im Hause sie die Lichter zünden.

    'S ist alles still; im Ofen knistert's blos,
    Und...

  • Wenn Nächtens du den kleinen Schuh
    Von deinem Füßchen streifest
    Und in die braunen Haare du
    Mit lichten Händen greifest,

    Um lächelnd vor dem Spiegel dann
    Dein Häubchen festzustecken:
    Fällt's dich nicht manchmal...

  • Hörbar und faulen Ganges schleicht die Zeit
    Dahin in meinem stillen Krankenzimmer;
    Wie sehn' ich mich aus dieser Einsamkeit
    Nach deiner Augen zauberischem Schimmer!

    Als ich zuletzt dich sah - 's ist lange her -
    Bin...

  • Du sinnest träumerisch und schweigest,
    Den Blick zur Erde hingewandt,
    Du sinnest träumerisch und neigest
    Das Haupt in deine liebe Hand.
    Wie ein erbleichend Frührot flieget
    Ein Lächeln über dein Gesicht -
    In Traumes...

  • Ich hasse dich! das war ihr letztes Wort.
    Ich hasse dich! und damit lief sie fort.
    So zuckt an schwülem Sommernachmittag
    Aus hastigem Wolkenzug ein Wetterschlag,
    Und prasselnd stürzt, eh' man sich bergen mag,
    Ein Wolkenbruch auf...

  • Ein eigner Segen, ein eigner Fluch
    Hält mich an dich gefesselt allerwegen,
    Ein wunderlicher Schicksalsspruch,
    Ein eigner Fluch, ein eigner Segen.

    Wie könnt' ich jemals dein vergessen,
    Der, eh' ich dir im Herzen las,...