• O könnt' ich euch verbannen,
    Ihr Träum' aus schöner Zeit,
    Ihr Träum' von Mariannen,
    Von Lust und Seligkeit!

    Bin traurig ich alleine,
    Wird mir noch 'mal so weh,
    Gedenk' ich dein, du Reine!
    Und an dein letzt' Ade! (S. 258)...

  • Als mir solch Gesicht geschah, war ich völlig fassungslos,
    lag am Boden herzentblößt, aller Hoffnung bloß.
    Trotzlust peitschte hart mich auf, schalt mich rüttelnd schwach und zag,
    lockte in die Weite mich vorwärts Tag für Tag.
    Gerne siedelte ich wo, doch du treibst mich hin und fort,
    denn du wanderst immer mit, du versagst den...

  • Im Abendschein
    Harr' ich auf dich —
    Du kommst zum Tor herein
    Und küssest mich —

    In Sehnen ging der Tag,
    Der Abend geht in Lust,
    Was uns auch kommen mag,
    Ich lieg an deiner Brust.

    Wie Gold und süßer Wein
    Ist uns die Zeit —
    Und jung und rein...

  • 1.
    Wie mag das Hertze mein
    Itzt nicht beängstet seyn/
    Und alle Fröligkeit
    Von sich entfernen weit?
    Weil gäntzlich mit Verdruß
    Ich meiner Frewd entbehren muß/
    Dis doppelt mir die Pein/
    Wie kan ich frölich seyn?

    2.
    Dann was auff dieser Welt
    Kron...

  • Die Zeit verfiel in Schneckengang,
    Ich, der Poet, in Klügeln.
    O Muse, sende mir Gesang
    Die Stunden zu beflügeln!

    Zur Wüste wird mein Leben mir
    Wenn keine Verse quillen;
    Ich kritzle Schnörkel auf's Papier,
    Portraits gefangner Grillen.

    Ja, Verse sind es, aber schaal,...

  • 1777

    Du liebst mich nicht -
    O Gott, wie traf mein Herz mit schmetterndem Gewicht,
    Wie traf mit wilder Mörderkraft
    Die Zeitung mich: Verschmäht ist deine Leidenschaft!

    Unsäglich hab' ich dich geliebt -
    Mein Herz hat nah' und...

  • Seit ich ein Mal dich umfangen,
    Bin ich nur noch mehr verwaist;
    Ach! vergebens
    In des Lebens
    Wirbel stürz' ich, denn gefangen
    Hält dein Zauber meinen Geist.

    Oft in ungestümem Sehnen
    Heben meine Schwingen sich;
    Doch mit leisen
    Schlägen kreisen
    Wie ein Zug...

  • Wo bist du, süßer Traum?
    Wo bist du, goldner Stern?
    Bist du's, am dunkeln Wolkensaum
    Du Licht, so bleich und fern?
    Ich stehe starr und stumm,
    Ich kann's, ich kann's nicht fassen -
    O sage, sprich, warum,
    Geliebte, hast du mich verlassen?

    Du warst so sanft und hold,
    Du...

  •  
    O Lindenbaum, du treuer,
    Wie deine Blätter rauschen,
    Du alter, ewig neuer,
    Wie deine Blätter rauschen.
    Ach, Linde, grüne Linde,
    Wie schwankst du froh im Winde.
    Ich war wie du, o Linde -
    Sie - ach! ist wie der Wind!

    So...

  •   Wie einen Vorwurf fühl' ich deine Klage,
    Daß freudenlos und karg das Leben sei,
    Das du vollbringst, ein traurig Einerlei
    Von dumpfer Ruhe und erneuter Plage.

    Und wieder stell ich mir die bange Frage,
    Was ich mit meiner Liebe geben kann;
    Und Leid und...