Adolf Hain

  • Mit leisem Lied, mit süßen Leierklängen -
    Denn ach! was hab' ich Armer mehr zu geben? -
    Möcht' ich, du Holde! in dein Herz mich drängen,
    Wär' nur vergebens nicht dies eitle Streben!

    Du stehst zu hoch! ach, willst du mich erheben,...

  • Der Frühling ist kommen!
    Schallt froh es und laut:
    Auf! ruft ihm Willkommen
    Dein Jüngling so traut!
    Laßt tönen die Lieder
    Durch Wald und durch Flur!
    Der Frühling küßt wieder
    Die ganze Natur!
    ...

  • Sonn' ist aufgegangen,
    Blickt durch's Fenster 'nein,
    Wo vom Traum umfangen
    Schlummert Liebchen mein.

    Und ich steh' hier unten,
    Blick' zum Fensterlein:
    Möcht' nur ein paar Stunden
    Wohl die Sonne sein...

  • Es saß der Knabe an dem Bach,
    Auf grünem Blumenrain,
    Und dachte sinnend drüber nach,
    Was Liebe möchte sein!
    Sie sagen, Liebe machet Harm
    Und ist doch süß dabei,
    Ein Balsam und doch glühend warm:
    Das schien...

  • Mit lächelndem Gesicht
    Lagst du in süßer Ruh',
    Umstrahlt von mildem Licht:
    Ach! wovon träumtest du?

    Verzaubert schienst du mir,
    Die blauen Aeuglein zu,
    Entrollt der Locken Zier:
    Ach! wovon träumtest...

  • Du bist so schön wie die Blume,
    Wie sie so hold und mild,
    Du strahlst wie sie in der Sonne
    Und schmückest das Gefild.

    Doch schöner noch als die Blume,
    Sie ist so stumm und still,
    Allein deine Augen sprechen...

  • Und mögen Donner gleich dich dräuend wecken,
    Des Meers empörte Fluten dich umtosen,
    Mögst du um Leben oder Tod nur losen,
    Wenn gierig züngelnd Flammen dich umlecken:

    So muß dein Herz doch zweifelnd nicht erschrecken,
    Auf...

  • Röslein war purpurroth
    Heute ganz früh,
    Ach! und jetzt ist sie todt,
    Blühet dir nie!

    Röslein, es ruft dir zu
    Rosige Maid!
    Bald, bald verblühest du,
    Ach! vielleicht heut!

    Heut noch,...

  • Dein auf immer, dein auf immer,
    O du holde, süße Maid,
    In der Jugend Rosenschimmer,
    In des Lenzes Sonnenzeit!

    Dein auf immer, mag erbleichen
    Deines Haares dunkle Pracht,
    Wolken deine Stirn umschleichen:...

  • Die Myrthe schlang man durch der Jungfrau Haar
    Und führte sie geschmückt zum Traualtar.
    Und leise hat ihr Mund das Ja gesprochen,
    Ihr Mund, doch nicht ihr Herz: das war gebrochen!
    Still litt sie und verschied. Als ihre Bahre
    Man...