• [107] DER PAVILLON

    Aber selbst noch durch die Flügeltüren
    mit dem grünen, regentrüben Glas
    ist ein Spiegeln lächelnder Allüren
    und ein Glanz von jenem Glück zu spüren,
    5 das sich dort, wohin sie nicht mehr...

  • XX.
    Laß den Vogel hellster Lieder, –
    Der in Arabien haus’t allein –
    Schwermuthsvollen Herold sein,
    Folg’ ihm dann, ein keusch Gefieder!

    5 Doch der schreiende Verkünder
    Jedes Unglücksfalls und Leidens,
    Er, der Bote nahen Scheidens,
    Keinen Platz im Zuge find’ er!

    Dem Vereine fern soll stehn
    10 Jene Vogelschaar, die raubt;...

  •           [87] Der Pirat.

         Nach José de Espronceda.

    Mit zehn Kanonen blank an Bord,
    mit vollen Segeln vor dem Wind,
    die flink wie Mövenflügel sind,
    streicht eine Barke durch die Flut:
    5 die Barke des...

  • [56] Der Prügelheini

    Der Prügelheini, der ist mein Mann,
    Der ist eine Menschenplage;
    Der prügelt, was er mich prügeln kann
    Die Nächte sowie die Tage.

    5 Heut’ Mittag stürzt er noch auf mich los:
    „...

  • [92] Der Purzelbaum

    Ein Purzelbaum trat vor mich hin
    und sagte: „Du nur siehst mich
    und weißt, was für ein Baum ich bin:
    Ich schieße nicht, man schießt mich.

    5 Und trag ich Frucht? Ich glaube kaum;
    auch bin ich...

  • [123] Der Rückzug nach Ravenna.
    (Eine Episode aus der Gotengeschichte.)

    Durch Nacht und Nebel zieht im Leide schwer
    Das Gotenheer, –

    Dieselbe Straße, die’s vor...

  • [3] Der Rabe.

    Mitternacht umgab mich schaurig, als ich einsam, trüb und traurig,
    Sinnend saß und las von mancher längstverklung’nen Mähr’ und Lehr’ –
    Als ich schon mit matten Blicken im Begriff, in Schlaf zu...

  • [24] Der Rabe Ralf

    Der Rabe Ralf
         will will hu hu
    dem niemand half
         still still du du
    5 half sich allein
    am Rabenstein
         will will still still
              hu hu

    Die Nebelfrau...

  • [307] Der Rappe des Comturs.

    Herr Konrad Schmid legt’ um die Wehr,
    Man führt’ ihm seinen Rappen her:
    „Den Zwingli laß ich nicht im Stich,
    Und kommt ihr mit, so freut es mich.“
    5 Da griffen mit...

  • Was immer sich in meinen Traum gedrängt,
    hat stets mit meinem Tage sich vermengt.

    Doch nimmt der Traum das Leben leicht in Schutz.
    An seinem Dunkel klärt sich aller Schmutz.

    5 Wie sich im Wechsel da die Dinge drehn,
    wird Schönes häßlich, Häßliches wird schön.

    Schon manche Freundschaft plötzlich mir entschwand,
    weil ich durch einen Traum den...