• Der Schlaf des Sulpitius Galba.

    Sulpitius, ein Römer, stellte schlau
    Sich an, als wär’ er eingeschlafen,
    Indem Mäcenas sich mit seiner schönen Frau
    Vertraulich unterhielt. Als einer seiner Sklaven
    5 Ihn schlummern sah, ergriff er einen Krug,
    Der auf dem Schenktisch stand, that einen kurzen Zug,
    Und nahm ihn in den Arm, mit ihm davon zu gehen....

  • [94]
        Der Schleier der Zukunft.
     
                 1791.

    Einst lächelte freundlich
         Die Zukunft mir.
    Den rosigen Schleier,
         Welcher sie schonend verhüllte,
    Hatte die Freude...

  • [43] Der Schmelz-Ofen.

    Jez brennt er in der schönsten Art,
    und ’s Wasser ruuscht, der Bloosbalg gahrt,
    un bis aß d’Nacht vom Himmel fallt,
    se würd die ersti Maßle chalt.

    5      Und ’s Wasser ruuscht, der...

  • Der Schmetterling
    auf einem Grabmahl.

    Trink o Seele, berausche dich sanft mit dem Tranke des Schlummers,
         Daß du verjüngt und neu sehest Elysiums Flur.

  •      Der Schmetterling ist in die Rose verliebt,
    Umflattert sie tausendmahl,
    Ihn selber aber goldig zart,
    Umflattert der liebende Sonnenstrahl.

    5      Jedoch, in wen ist die Rose verliebt?
    Das wüßt’ ich gar zu gern.
    Ist es die singende Nachtigall?
    Ist es der schweigende Abendstern?

         Ich weiß nicht, in wen die Rose verliebt;
    ...

  • Der Schmetterling und die Rose.

    Siehe den Schmetterling hier. Er küßt die blühende Rose;
          Bald ist der Schmetterling nicht, bald auch die Rose nicht mehr.

  •                [18] DER SCHNELLZUG

    Es sprang am Walde auf in panischem Schrecke,
    Die gelben Augen in die Nacht geschlagen. —
    Die Weiche lärmt vom Hammerschlag der Wagen
    Voll blanken Lärms, indes sie fern schon jagen...

  • [132] Der Schreinergesell.

    Mi Hamberch hätti g’lehrt, so so, la la,
    doch stoht mer ’s Trinke gar viel besser a,
    as ’s Schaffe, sel bikenni frei und frank,
    der Rucke bricht me schier am Hobelbank.

    5      ...

  • [23] Der Schutzengel

    Du bist der Vogel, dessen Flügel kamen,
    wenn ich erwachte in der Nacht und rief.
    Nur mit den Armen rief ich, denn Dein Namen
    ist wie ein Abgrund, tausend Nächte tief.
    5 Du bist der...

  • 1

    Andromache · deiner gedenk ich! das flüsschen bescheiden
    Und ärmlich – es spiegelte ehdem in seinem schooss
    Die mächtige trauer deiner wittwenleiden:
    Der trügende Simoïs durch deine thränen nun gross

    5 Ist plötzlich in mein fruchtbar gedächtnis gedrungen
    An jenem tag auf dem neuen Carrousel ..
    Die Stadt wird mir fremd vor lauter...