Ich hab' Dich immer nur gesehen
Von einem Schleier überwallt,
Der wie ein Duft mit leisem Wehen
Umspielte Deine Huldgestalt.
Ob er der Anmut vollen Schimmer
Verhüllte, dennoch liebt' ich ihn,
Den Schleier, der ein Bild mir immer,
Jungfräulichkeit, von Dir erschien!
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Die Geister alter schöner Zeit beschwören
In meiner Brust die Herrlichste der Todten,
Und wie gewohnt im Trotze gen Despoten,
Fühl' ich mein Herz sich gegen Gott empören:
Und ihm zuruf' ich's, daß er's möge hören:
Von den Gedanken, die im Geist dir lohten,
War sie der schönste! Uns war sie geboten,... -
In den Bildern von Watteau
Sehn wir auf beblümten Wiesen
Wandeln, jung und lebensfroh,
Kleine zierliche Marguisen.
Im Brokatkleid, hochtoupiert,
Wandeln sie im Abendscheine,
Mit dem Fächer kokettiert
Ihre Hand, die liebe kleine.
Fächelnd ihres Busens Schnee,
Lächelnd mit dem roten... -
Die Nacht ist lau, die Nacht ist lind,
Der Wind bringt Grüße aus der Ferne -
Du sitzest stumm, mein schönes Kind,
Und blickst hinan, und zählst die Sterne.
O sprich ein Wort: Was deutet dein
Verklärter Blick aus jenen Sphären?
Glaubst du wie ich, es muß dies Sein
Noch jenseits dieser Erde... -
(An Lucile)
Wenn die Natur den armen Blinden
Auf deinem Wege sehend machte,
Daß er dich, wie du schön, betrachte,
Ich würde es begreiflich finden!
... -
Erst Abends pflegst du zu erscheinen
Auf dem Spazirgang. Aber ist
Es Abend auch? Es schwand die Sonne
Wohl nur, weil du erschienen bist.
Neugierig kommen alle Sterne
Hervor, sie flüstern durch das Blau:
Du bist so schön, sei unsre Sonne.
... -
Am Tag, wo ich dich nicht gesehen,
Hab ich mich selber auch vermißt;
Wie kann die Sonne untergehen,
Da heut' kein Tag gewesen ist?
Noch stehen und warten? 's ist vergebens,
Ein dunkler Abend senkt sich jetzt.
Verloren ist ein Tag des Lebens,... -
Vernahmst du nie, was fast mit Zähren
Mein Herz zu dir durch's Auge spricht:
Was du nicht willst, nicht kannst gewähren,
Du Holde, o versprich mir's nicht!
Schlimm ist's, dem armen Kranken sprechen
Vom nahen freudevollen Tag;
Enttäuschung wird das... -
Erschrocken fühl' ich, daß ich blute,
Und weiß doch nicht, woher mir's kam.
Trüb, todestrüb ist mir zu Muthe
Und frag' mich selbst: woher mein Gram?
Braucht' ich nur eine Hand zu rühren
Nach einem Schatz, ich ließ es sein,
Und pocht' das Glück an... -
Kein Mitleid! keins! - Behalt's zu eigen,
Schenk's jenem, der dich drum ersucht! -
Ich brauch' nur Einsamkeit und Schweigen
Und beides find' ich auf der Flucht.
Genesen werd' ich - dich verlassen
Scheint mir wie Tod jetzt. Doch - es sei!
Stumm will...