Du gabst mir, Himmel, Freunde
Von ächtem Schrot und Korn;
Nicht minder auch der Feinde
Verletzend scharfen Dorn.
Die Freunde sind zerstoben
Nach Süden, Ost und West,
Die Feinde doch erproben
Sich bleibend treu und fest.
Und oftmals füllt das Auge
Sich mit...
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Ohne Liebe! armes Leben,
Ohne Freude, ohne Qual!
Keinen Lohn für alles Streben
Gibt der langen Monden Zahl!
Bleiern lasten die Secunden
Auf des Busens öder Nacht,
Keine Seele zählt die Stunden,
Bis der Abendstern erwacht.
Gleich den kühlen Salamandern
... -
Was die Menschen sagen,
weiß ich alles schon,
aber was sie tragen,
flüstert kaum ein Ton.
Und es ist doch Liebe,
was zusammenhält,
die sonst sinnlos bliebe,
diese wirre Welt.
Aus: Richard von Schaukal Gedichte... -
Nur die Liebe, die im Herzen lebt
und sich unerschöpflich draus ergießt,
also daß es bebend überfließt
und im Spiegel ihres Stromes schwebt,
nur die Liebe, die sich nie erfüllt
und vergebens Ewigkeit ersehnt,
ist das Band, das sich hinüberdehnt,
wo sich einmal aller Sinn enthüllt.... -
Liebe blüht und reift gleich einer Frucht,
ihrem Stamm und ihrer Art getreu:
sie gedeiht in stiller Eigensucht
sich zu Lust und Leiden ohne Reu.
Weh ihr aber, wann sie wahnentbrannt,
statt sich darzubringen, fordern mag,
von der eignen Fülle weggewandt,
andern lauschen will als ihrem Schlag... -
Königsberg
O Liebe, du Morgentraum,
Geboren kaum
Und weise wie die Ewigkeit,
Im Greisenhaar
Noch mild und klar,
Noch fühlend und spielend
Wie Kindlein in der Weihnachtszeit.
... -
Wer, heilige Liebe, deinen Kelch getrunken
Und süßberauscht, ein überseliger Mann,
Dir einmal nur ans volle Herz gesunken,
Der ist verfallen deinem Zauberbann.
Fort glimmt's in ihm wie lichte Himmelsfunken;
Und ob er deinen Banden auch entrann -
Früh oder spät wird er mit frohem Bangen
Nach deiner holden... -
Ich möchte ziehn im Mondenlicht,
Das um dein süßes Antlitz fließt,
Dich grüßen im Vergißmeinnicht,
Das deiner Augen Sprache liest,
Und baden mich in seinem Thau,
Wenn sich's an deinen Busen schmiegt,
Und mit ihm schwelgen in der Schau
Des Himmels, der ihm offen liegt,
... -
I.
Nun hält mein Herz umfangen
Der Liebe reichen Hort,
Nun ist ihm aufgegangen
Ihr holdes Gnadenwort.
Das las ich ausgesprochen
In zweier Augen Grund,
Das hab' ich frisch gebrochen
Von einem süßen Mund.
Nun quillt mein Freudenbronnen,
Nun... -
Eine Seele, welche liebt,
Darf von Trauer nimmer scheiden;
Liebe, wenn sie nimmt und giebt,
Ist ein bitter-sel'ges Leiden.
Denn die Rosen, die sie bricht,
Muß sie bald mit Thränen weiden;
Und sie sollte anders nicht
Als in dunkles Grün sich kleiden.
Nur wer ungeliebt...