Ohne Liebe! armes Leben,
Ohne Freude, ohne Qual!
Keinen Lohn für alles Streben
Gibt der langen Monden Zahl!
Bleiern lasten die Secunden
Auf des Busens öder Nacht,
Keine Seele zählt die Stunden,
Bis der Abendstern erwacht.
Gleich den kühlen Salamandern
Frierst du in des Mittags Glut,
Und von einem Tag zum andern
Suchst du das ersehnte Gut.
Um dein feuchtgeweintes Lager
Schleicht die träge Zeit herum,
Deine Sehnsucht härmt sich hager,
Doch die Mitternacht ist stumm.
So enteilen dir die Tage,
Deinem Herzen unbewußt,
Und du fühlst des Lebens Plage,
Aber nicht des Lebens Lust.
Endlich müde solcher Kette
Findet dich ein früher Tod,
Und an deinem Sterbebette
Weinet sich kein Auge roth!