Phantasie der Liebe

Ich möchte ziehn im Mondenlicht,
Das um dein süßes Antlitz fließt,
Dich grüßen im Vergißmeinnicht,
Das deiner Augen Sprache liest,

Und baden mich in seinem Thau,
Wenn sich's an deinen Busen schmiegt,
Und mit ihm schwelgen in der Schau
Des Himmels, der ihm offen liegt,

Und ach versinken ganz und gar
Mit Allem was die Welt umschließt,
Möcht' ich an jenem Rosenpaar
Das schwellend dir am Herzen sprießt.

Und doch, der allerschönste Tod
Mir Auferstehung würd' er sein,
Wenn deine Lippe, blüthenroth,
Mir hauchte: Ewig bin ich dein! -

Collection: 
1858

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Es duftet's jede Blüthe,
Wie du so lieb mir bist;
Weiß nicht, wie mein Gemüthe
So gar verrathen ist;
Ich hab's allein der Nacht vertraut,
Daß sie es treu behüte:
Wie du so lieb mir bist.

Wußt nimmer, daß...

Warum nur du, nur du allein
Der Himmel meines Lebens bist,
Warum in dir nur Frühlingsschein
Und ohne dich der Winter ist?

O frage, frag' die Nachtigall,
Das Röslein frage dort am Hag,
Warum ihr süßer Duft und Schall...

I.
O nenne mir die süße Macht,
Die mich in deine Nähe bannt,
Und mit dem milden Hauch der Nacht
Die trunkne Seele übermannt!

Du hast den Frieden, der mir fehlt;
Wenn nicht bei dir, wo find' ich Ruh?
Denn...

Ich hab' in eine Seele,
In deine Seele geschaut;
Sie leuchtete vom Juwele
Der Wehmuth überthaut,
Blau wie des Himmels Helle
Und tiefer als das Meer;
Ich schöpfte Well' um Welle
Und schöpfte sie nimmer leer...

Sie schwebte hin, die himmlische Gestalt, -
Ich sah den Frühling wandeln durch die Matten,
Es war ein Bild voll Klarheit, ohne Schatten,
Ein Engel so voll Milde wie Gewalt.

So schritt sie sicher, züchtig, unbewußt
Der Wunder,...