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    Nie sang wohl ein Dichter im Leben
    Wie du von der Lieb' und dem Wein!
    Bekannt sind uns Allen die Reben,
    Wer mag deine Liebe doch sein?

    Du hast sie so herrlich beschrieben,
    Wir lernten aus deinem Gedicht
    Ein reizendes Wesen zu lieben,...

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    Spinnend saß das holde Mädchen
    An des Ufers grünem Rand,
    Drehte rund das glatte Fädchen
    In der kleinen, weißen Hand.

    "Zarte Schwester, süße Blume,
    Winde mir den bunten Kranz;
    Singe mit zu Ligho's Ruhme
    In dem frohen...

  •   Der persische Dichter spricht:

    I.
    Spanntest Du aus lichten Fäden Deines Haars die Kette nicht,
    Die mit magischen Gewalten Deinen Sclaven fest umflicht?
    ...

  • An der Wand hängt eine Laute
    Einsam harmonieenleer;
    Seit ich ihr mein Lied vertraute,
    Ist sie stumm und tönt nicht mehr.

    Seufzend durch die schlaffen Saiten
    Zieht wohl noch der Abendwind,
    Doch er klagt von andern Zeiten,
    Die dahingegangen sind.

    Hatt' in Herzen tief...

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    Auf des Wohllauts Silberwogen
    Kommt ein süßer Liebesklang
    Durch die Frühlingsluft gezogen:
    Nachtigallen-Lenzgesang.

    Und die Knospen, dicht umwunden,
    Zittern auf voll Seligkeit,
    Und das Herz, das nie empfunden,
    Träumt von...

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    Die Mondnacht hüllt mit feierlichem Schweigen
    In ihren Silberschleier Flur und Hain,
    Und tausend Elfen schlingen zart und klein
    Um Gräser ihren bunten Zauberreigen.

    Ein grüner Baum mit seinen Blüthenzweigen
    Schaut süß durchschauert in die Nacht...

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    Eh' ich den Schmerz gekannt, sang ich von Schmerzen,
    So still die Brust und doch so ahnungsschwer:
    Da barg der Kummer sich in meinem Herzen;
    - Ich singe nicht von meinen Schmerzen mehr!

    Eh' Lieb ich kannte, sang ich wohl von Lieben,
    Das Herz so...

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    Ich grüße dich, du Schönster unter Schönen,
    Ich grüße dich in deinen Feierhallen!
    Umringt von deinen jubelnden Vasallen,
    Will ich, dich preisend, meinem Drange fröhnen.

    Du lachst in Blüthen und du sprichst in Tönen,
    Dein Seufzen ist Gesang der...

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    In den Straßen, welch' ein Wogen!
    Wohin drängt das Volk in Eile?
    Aus der Fremde hergezogen
    Tanzen Gaukler auf dem Seile.

    Wie die kühnen Sprünge glücken!
    Bravo! schallt's aus jedem Munde,
    Und gefüllt mit blanken Stücken
    Kreis...

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    Kennst du dies hohe, himmlische Empfinden,
    Den Geistergruß aus unsichtbarer Welt?
    Die Seligkeit, der alle Gränzen schwinden,
    Die Lust, die Menschen neben Götter stellt?
    Den süßen Schmerz, das hoffnungsvolle Bangen,
    Die still gepflegte, liebgewordne Pein,...