Nie sang wohl ein Dichter im Leben
Wie du von der Lieb' und dem Wein!
Bekannt sind uns Allen die Reben,
Wer mag deine Liebe doch sein?
Du hast sie so herrlich beschrieben,
Wir lernten aus deinem Gedicht
Ein reizendes Wesen zu lieben,
Doch finden das Urbild wir nicht.
Wo strahlen solch' himmlische Sonnen?
Wo lächelt solch' rosiger Mund?
Es geben nur Houri's am Bronnen
Des Lichtes die Antwort uns kund.
Der Dichter (antwortet)
Ich stand auf dem blühenden Hügel,
Und sah dort von Tulp' und Jasmin
Geschäftig mit summendem Flügel
Ein sammelndes Bienchen einst zieh'n.
Es küßte den Duft von der Rose,
Aus schimmernden Kelchen den Thau,
Und nahm, unter süßem Gekose,
Den Nectar von Blumen der Au'.
Und trug in die goldenen Zellen
Das Schönste von Allem hinein.
Ist's auch aus verschiedenen Quellen:
Doch ward es ein Tropfen, so rein.
Da sammelt' ich wieder und wieder,
Und bildete mein Ideal,
Und legt's in die Zellen der Lieder
Wie's thaten die Bienchen zumal.