Sonett XXX.

 
Ich grüße dich, du Schönster unter Schönen,
Ich grüße dich in deinen Feierhallen!
Umringt von deinen jubelnden Vasallen,
Will ich, dich preisend, meinem Drange fröhnen.

Du lachst in Blüthen und du sprichst in Tönen,
Dein Seufzen ist Gesang der Nachtigallen,
Dein Athem Duft, und deiner Locken Wallen
Ein Halmenmeer, das Diamanten krönen.

Wie lieblich ist es, nach den Stürmen allen
An deinen milden Scepter sich gewöhnen,
Von dessen Lobe laut die Fluren schallen.

Du Herrlichster von allen Göttersöhnen,
Laß dir die bunte Huldigung gefallen
Von Blumen, Vögeln, Quellen und Kamönen! –

Collection: 
1714

More from Poet

  •  
    Lieb' ist die Sonne, das Herz ist die Rose,
    Die noch umknospet von schützendem Moose
    Schlief
    Ruhig und tief,
    Bis in das Leben ein Lichtstrahl sie rief.

    Lieb' ist ein Stern und das Herz ist die Welle,...

  •   (Morgenroth und Abendroth)
    Eine esthnische Volkssage, bearbeitet nach einer Mittheilung des
    Herrn Dr. Fr. Faehlmann
      Eine kurze Wonnezeit, die lieder- und blumenreiche der kürzesten Nächte, entschädigt die...

  •  
    Kennst du dies hohe, himmlische Empfinden,
    Den Geistergruß aus unsichtbarer Welt?
    Die Seligkeit, der alle Gränzen schwinden,
    Die Lust, die Menschen neben Götter stellt?
    Den süßen Schmerz, das hoffnungsvolle Bangen,...

  •  
    In den Straßen, welch' ein Wogen!
    Wohin drängt das Volk in Eile?
    Aus der Fremde hergezogen
    Tanzen Gaukler auf dem Seile.

    Wie die kühnen Sprünge glücken!
    Bravo! schallt's aus jedem Munde,
    Und...

  •  
    Ich grüße dich, du Schönster unter Schönen,
    Ich grüße dich in deinen Feierhallen!
    Umringt von deinen jubelnden Vasallen,
    Will ich, dich preisend, meinem Drange fröhnen.

    Du lachst in Blüthen und du sprichst in Tönen,...