Auf des Wohllauts Silberwogen
Kommt ein süßer Liebesklang
Durch die Frühlingsluft gezogen:
Nachtigallen-Lenzgesang.
Und die Knospen, dicht umwunden,
Zittern auf voll Seligkeit,
Und das Herz, das nie empfunden,
Träumt von Liebeslust und Leid.
Auch die Rose hat vernommen
Die geliebte Nachtigall,
Und so sprengt sie, süß beklommen,
Ihre grünen Banden all'.
Doch kaum hat in ihrer Schöne
Sich die herrliche gezeigt,
Sterben alle Sehnsuchtstöne,
Bülbül sieht und liebt und – schweigt.
Schaut, entfernt vom Weltgetriebe,
Sich im Reich des Herzens um:
Hohe Wonne, heil'ge Liebe,
Ach, und tiefer Schmerz sind stumm! –