IN einem Traume sah ich mich
mit einem Messer in der Brust.
Doch ging ich ruhig meines Weges,
den ungeheuren Schmerz verachtend,
der mir das Herz zerriß.
Und da kamst du:
»Um Gott! Wer tat dir das?«
Und...

Poet: Felix Hübel

IN meines schlanken Glases bleichem Flimmer
des Weines perlend ruheloses Blitzen. Seidner Glanz
des roten Lichts auf meinem Tische gießt geheimnisvollen Schimmer
um brauner Schmetterlinge stummen Flattertanz.

Gleicht nicht mein...

Poet: Felix Hübel

VON einer bleichen Mondesahnung wurde
des Himmels Antlitz fast verzerrt. Was vorher
nur finster war, das wurde furchtbar jetzt.
Des Meeres Raunen wurde eine Klage,
die mir das Herz zerriß. Ein düsteres Drohen
quoll's aus den...

Poet: Felix Hübel

ICH blicke rückwärts: und das alte Leid
schaut mich aus brennend heißen Augen an.
Ist es denn wahr, daß ich die ganze Zeit
versunken lag in dieser Schmerzen Bann?

Ich blicke vorwärts: aus der Dunkelheit
ein lauernd'...

Poet: Felix Hübel

AUS alten Briefen steigt ein zarter Duft.
Mir ist, als ob mich deine Stimme ruft.

Du, meines Lebens wunderbarster Traum,
schon schwandest du? Ich träumte dich ja kaum!

Auf deiner Schrift verschlungenes Gewirre...

Poet: Felix Hübel

SPRICH ein Mal nur zu mir, wie eine Liebste spricht,
und laß mich beben unter deiner Worte Klang!
Kennst du das kleine traurige Gedicht:
»Quand on est mort, c'est pour longtemps«?

Drücke nur ein Mal meine fieberheiße Hand,...

Poet: Felix Hübel

KANNST du mir deine liebe Hand nicht geben?
Im Dunkeln stehe ich und bin auch wie
ein Blinder, der, sich seinen Weg ertastend,
nun hilflos vor dem tiefen Abgrund steht.

Kannst du mir deine liebe Hand nicht geben,
da...

Poet: Felix Hübel

DURCH die Zweige weint der Wind.
Ich halte deine Hände,
die kühl wie Marmor sind,
und weine auch.

Du bist mein Kind,
nicht wahr, mein Kind bist du?
Und meine Liebe, meine Liebe deckt dich zu. —...

Poet: Felix Hübel

DEN Kräften, die sich in mir lösen wollen,
kann niemand als nur du Befreiung schenken.
Drum möchte ich mich ganz in dich versenken:
Du bist mein Können, Müssen und mein Sollen.

Wie Wolken, die am Abendhimmel träumen,...

Poet: Felix Hübel

UND meine Seele ist dir ganz vermählt.
Mit all den heißen Kräften meines Lebens,
den innersten, halt ich dich so umfangen,
daß nichts uns trennen kann. Und all des Gebens
wird nie ein Ende sein. Denn ungezählt
sind meine Schätze...

Poet: Felix Hübel