AUS alten Briefen steigt ein zarter Duft.
Mir ist, als ob mich deine Stimme ruft.
Du, meines Lebens wunderbarster Traum,
schon schwandest du? Ich träumte dich ja kaum!
Auf deiner Schrift verschlungenes Gewirre
starr toten Auges ich. Ich ging wohl irre.
Das weiß ich jetzt. Doch weiß ich es zu spät,
wie immer — wenn man in die Irre geht.
Nun brennt mein Herz, so daß ich weinen muß.
Der Duft aus deinen Briefen streift mich wie ein Kuß.
Genug der Traumeslügen! Meine Hand
umfaßt die Briefe. Da! sie sind verbrannt!
Noch eine Flamme, die nicht sterben will —
ein Knistern — Raunen — nun ist alles still.
Doch immer, immer hängt noch in der Luft
aus deinen Briefen dieser müde Duft.