Die Sonne fährt durchs Morgentor
Goldfunkelnd über den Bergen,
Und wie zwei Veilchen im frühen Mai,
Zwei blaue Augen klar und frei,
Die lachen auf ihren Wegen
Geöffnet ihr entgegen.

Glück auf, mein...

XVII.
Ein lustiger Mediziner
War dazumal mein Freund;
Wir saßen bei vollem Glase
Um Mitternacht vereint.

Ich sprach ihm von meiner Liebe,
Indessen er zecht' und sang,
Und meine Worte...

XVIII.
Es schneit und eist den ganzen Tag,
Der Frost umfängt mich scharf und blank,
Und wie ich mich geberden mag -
Nun liegt sie wirklich ernsthaft krank!

Verödet ist das Paradies,
Das sonst auf ihrem...

XIX.
Unverhofft nach trüben Tagen
ist der heitre Lenz erschienen
Und die aufgewachte Erde
überhaucht ein zartes Grünen;
Und mit bunten Sonnenschirmen
Mädchen in den Gärten gehen,
Wanderer, vorüberziehend,...

XX.
Durch den Garten, in die Felder
irr' ich hin mit dunkeln Augen,
Achte nicht, wie tausend Kelche
Licht und Äther um mich saugen.
Muß der Mai mit holdem Lachen
mir denn eine Leiche geben,
Während meine...

XXI.
Ich habe sie gesehen
Auf Blumen in einem Sarg;
Das bleiche, traute Antlitz
Ein weißes Tüchlein barg.

Ich hob es in die Höhe
Und legte meine Hand
Auf ihre dunkeln Augen,
Auf...

XXII.
Ich fahre mit den Winden,
Die fächelnd vor dem Sommer wehn;
Wo Klang und Duft sich finden,
Kann man mich immer sehn.

Des Lebens süßes Schmeicheln
Gewann mich neu in seinen Bund,
Und...

XXIII.
Ja, das ist der alte Kirchhof,
Der in blauer Flut sich spiegelt,
Und in seiner dunkeln Erde
Liegt mein Heiligstes versiegelt;
Hier das Beet voll roter Rosen,
Dicht und üppig aufgesprossen:
Drunter...

XXIV.
Fahret wohl, ihr schönen Gräber,
Klirre zu, du morsches Gitter;
Lachend kehr' ich euch den Rücken,
Liljenstolz und Rosenflitter!
Abgetan ist nun die Liebe -
Hei! wie bin ich nun so munter!
Und in dem...

XXV.
Nachhall
Wie ich fahr in stiller Nacht
Auf den Silberwellen,
Hebt mein Weh mit aller Macht
Wieder an zu...