Die Zeit verfiel in Schneckengang,
Ich, der Poet, in Klügeln.
O Muse, sende mir Gesang
Die Stunden zu beflügeln!

Zur Wüste wird mein Leben mir
Wenn keine Verse quillen;
Ich kritzle Schnörkel auf's Papier...

1777

Du liebst mich nicht -
O Gott, wie traf mein Herz mit schmetterndem Gewicht,
Wie traf mit wilder Mörderkraft
Die Zeitung mich: Verschmäht ist deine...

Seit ich ein Mal dich umfangen,
Bin ich nur noch mehr verwaist;
Ach! vergebens
In des Lebens
Wirbel stürz' ich, denn gefangen
Hält dein Zauber meinen Geist.

Oft in ungestümem Sehnen
Heben...

Wo bist du, süßer Traum?
Wo bist du, goldner Stern?
Bist du's, am dunkeln Wolkensaum
Du Licht, so bleich und fern?
Ich stehe starr und stumm,
Ich kann's, ich kann's nicht fassen -
O sage, sprich, warum,
...

 
O Lindenbaum, du treuer,
Wie deine Blätter rauschen,
Du alter, ewig neuer,
Wie deine Blätter rauschen.
Ach, Linde, grüne Linde,
Wie schwankst du froh im Winde....

Poet: Otto Ludwig

Im sonnigen Schimmer,
So freundlich und warm,
da ging ich süss träumend
mit Liebchen am Arm.

Wie Athem der Liebe,
umfing mich die Luft;
es weh'te mir Freude
im blüthigen Duft.
...

Aeuglein so freundlich,
Wangen so roth,
Machet dem Maler
Kummer und Noth.

Wangen! wo find' ich
Farben für Euch?
Sind doch die Röslein
Neben euch bleich!

Bitt' ich die...

Warum soll ich denn nicht schauen
Deiner Augen hellen Schein?
Seh' ich doch in Sonn' und Sterne
Und den lichten Mond hinein!

Warum soll ich denn nicht küssen
Deiner Lippen Rosenpaar?
Beut doch jede rothe...

I.
Mir ist mein Herz so krank, so krank,
Ei hört doch sein Gewimmer!
Und weil ich ihm nicht helfen kann,
So wird es stündlich schlimmer.

Ich sitze wohl bei Tag und Nacht
An seiner Trauerstätte...

 
Süß ist's, mit Gedanken gehn,
Die uns zur Geliebten leiten,
Wo von blumenbewachsnen Höhn,
Sonnenstrahlen sich verbreiten.

Lilien sagen: unser Licht
Ist es...

Poet: Ludwig Tieck