Sophie Mereau

  • Lieblich, wie der Hoffnung Zaubertöne,
    flötet dort im Blüthenbusch versteckt
    Philomele, während sich der schöne
    Abendhimmel leicht mit Rosen deckt.

    O! in Allem, was die Säng'rin flötet,
    lausch' ich deiner Stimme rein und...

  • Düfte wallen - tausend frohe Stimmen
    jauchzen in den Lüften um mich her;
    die verjüngten trunknen Wesen schwimmen
    aufgelös't in einem Wonnemeer.

    Welche Klarheit, welches Licht entfliesset
    lebensvoll der glühenden Natur!...

  • Athmet von Lüftchen bewegt, die Linde mit stillem Gesäusel:
    wähn' ich, es athme darin leise dein zärtlicher Laut.
    Seh' ich von fern ein Gewand, an Farbe ähnlich dem deinen:
    zuckt mir ein lieblicher Schreck schauernd durch Mark und Gebein.
    ...

  • Sie sinkt, die Nacht! sie sinkt auf Mohn und Flieder,
    im Grabgewand, von Leichenduft umschwebt;
    ein kalter Schauder bebt mir durch die Glieder,
    indes der freie Geist sich zu entfesseln strebt.

    Verhallt auf ewig sind der Hoffnung Lieder...

  • Im sonnigen Schimmer,
    So freundlich und warm,
    da ging ich süss träumend
    mit Liebchen am Arm.

    Wie Athem der Liebe,
    umfing mich die Luft;
    es weh'te mir Freude
    im blüthigen Duft.

    Rings...

  • Wo über Gräbern die Zypresse trauert,
    weilt oft, von trauriger Beruhigung
    und unbekannten Ahndungen durchschauert,
    mit nassem Auge die Erinnerung.

    Und auf der Hoffnung sanft verklärten Wegen
    wallt der Verlassne in den...

  • Wie die Zweige sich wölben!
    Blüthen und Blumen sich drängen,
    Rosen den Äther umwallen!
    Mutter Natur, wie schön bist du!

    Wie die Vögelein schwärmen!
    Käfer mich fröhlich umsummen!
    Fische im Abendglanz spielen!...

  • Nach: Jägers Nachtlied

    Des Tages süsser Schein verbleicht
    in leichten Nebelflor,
    und aus den stillen Schatten steigt
    dein liebes...

  • Sey mir gegrüsst aus deinen reinen Höhen
    du Himmelsluft!
    o! säume nicht mich liebend anzuwehen
    mit süssem Duft!

    Es lauscht in dir der hingeflohnen Zeiten
    geliebtes Bild,
    Des Herzens Tausch, die Welt voll...

  • Wo schwand er hin, der seligste der Träume,
    begehrend haucht die Blume sanften Duft,
    ein süsses Weh seufzt in der Buche Säuseln,
    und Ahndung weht in der bewegten Luft.

    Hier, wo umrankt von leichten Blättergittern,
    umschirmt...