• V.

    V.

    Stumme Liebe

    Einstmals ist es mir gewesen,
    Als ob du mich liebtest gar!
    Gern aus Augen mocht' ich's lesen,
    Denen gar so gut ich war.

    Aber wenn die Augen sprachen,
    So versagte dir der Mund -...

  • VI.

    VI.

    Schuldlose Täuschung

    "Kann dies Lächeln, das bezaubernd
    Über deine Züge schwebet,
    Kann die Anmuth, die der Glieder
    Zartes Ebenmaß belebet," -

    "Kann der Augen ruhevolle
    Tiefe, kann ihr mildes Leuchten,...

  • Der Liebe Rosen

    I.

    Einst nahte mir die Liebe, und bot mir Rosen an;
    Ich wollte nicht verschmähen, wie ich so oft gethan.

    Da nahm ich von den Blumen, und wand sie mir zum Kranze
    Die Augen fest geheftet auf ihrem Farbenglanze.

    Und schöner, immer schöner sah ich sie...

  • Erster Kranz

    I.


    Träumen von Glück - aufsteh'n zu Sorgen
    Ist Jedes Loos, der lebt und liebt - -
    Byron

    Wenn die reinen Abendlüfte
    Mich geheimnißvoll umrauschen,...

  • II.

    Der Himmel ist so klar, so hell,
    Kein Wölkchen trübet ihn;
    Es rieselt frisch und froh der Quell,
    Die Wasser, sie fliehen dahin.
    Und Blümlein stehn am Ufer dort
    So lieblich anzuschau'n, -
    Mich zieht es fort
    Zum lieben Ort,
    Mir eine Hütte zu bau'n....

  • III.


    Einst schöpft' ich neu die Hoffnung:
    Ich fände wieder mich
    In dir - in deinen Augen
    Erblickt' ich mich, und dich;
    Doch war es ein Versehen,
    Der Zauber ist gebannt, -
    Wie mir schon oft geschehen,
    Hatt' ich auch dich verkannt. -

    Viel' Tage...

  • IV.


    So kannst du mich betrüben!
    Mein Leben und mein Lieben
    Es muß sich wieder flüchten
    Ins Innerste hinein.
    Du konntest mich verkennen
    Mein reines Herz mißdeuten,
    Drum will ich streng dich meiden
    Und nimmer bin ich dein....

  • V.

    V.

    Was ist die Liebe?


    Was ist die Liebe? Jenes starke Band
    Das Herz in Herz, und Seel' in Seele einet.
    Ein Sühnungsbogen nach Gewittersturm.
    Die Frucht des Glaubens. Das Symbol der Treue.
    Der Wahrheit Bote. Des...

  • VI.

    VI.

    Seinem Bilde

    Niemals hab' ich mich so sehr gesehnet,
    Mich in deine Augen zu versenken
    Als wie jetzt, wo es doch Thorheit wäre,
    An ein trautes Wiederseh'n zu denken;
    Jetzt, wo ich die Hoffnung aufgegeben,
    Muß dein Bild für...

  • VII.

    Verwandlung

    Wenn ich deinen Brief entfalte,
    Den du weit mir hergesendet,
    Muß ich glauben, muß ich meinen,
    Daß mein Herz sich ganz gewendet!
    Denn es schlägt mit leisem Pochen
    Deiner lieben Schrift entgegen;
    ...