III.
Einst schöpft' ich neu die Hoffnung:
Ich fände wieder mich
In dir - in deinen Augen
Erblickt' ich mich, und dich;
Doch war es ein Versehen,
Der Zauber ist gebannt, -
Wie mir schon oft geschehen,
Hatt' ich auch dich verkannt. -
Viel' Tage sind verronnen,
Bis ich dich wiedersah,
Und als ich dich gesehen,
Da warst nicht du mir nah'.
Jetzt bist du weit entfernet,
Weit, über Land und Meer,
Doch als du nah' gestanden,
Warst du mir auch nicht mehr!
Mit bangen Staunen denk' ich
Des Raumes, der uns trennt,
Und lausche stumm der Kunde,
Wenn man, mein Freund! dich nennt!
Seit kurzem darf dein Name
Die Lippe nicht berühren, -
Ich mußte wiederfinden
Um ewig zu verlieren.
Denn, was du mir betheuert,
Begreift die Seele nicht;
Es war zu viel - zu wenig,
Zu dunkel und zu licht.
Nur dieses Eine wurde
Mit bittrem Schmerz mir klar:
Du hast an mir gezweifelt,
Als ich geschieden war.
Und weil du denn so wenig
Mich treu und fest geglaubt,
So hat dir erst dies Zagen
Das treuste Herz geraubt.
Und weil du meine Worte
Nicht faßtest, ihren Sinn,
So nimm jetzt deine Liebe -
Nimm sie - ich geb' sie hin!
Und dennoch, ob ich fühle,
Daß du für mich verloren,
So wird mir die Erinn'rung
Doch täglich neu geboren! -
Wer löset mir dies Räthsel
Und gibt dem Dunkel Licht?
Uns trennet halb Europa -
Und ich - vergaß dich nicht! -