• Als ich zum ersten Male
    Im Garten vor ihr stand,
    Da blühten alle Thale,
    Da grünte alles Land.

    Am blauen Himmel flogen
    Die Wolken weiß und weich,
    Zwei junge Schwäne zogen
    Sich sonnend durch den Teich.

    Es wogte in den Beeten
    Ein farbig Blumenmeer,...

  •   Nun tönt der erste Grillensang
    Vor meines Städtleins Toren,
    Ein blondes Mädchen hab' ich mir
    Zu meinem Schatz erkoren.

    Am Sonnensonntag nachmittag
    Da wandern wir ins Freie
    Und Frühlingsblüten pflücken wir
    Gar alle nach der Reihe:...

  • Erste Liebe? Ach, ein Wüstling, dessen
    Herz so wahllos ist wie meins, so weit,
    Hat die erste Liebe längst vergessen,
    Und ihn intressiert nur seine Zeit.

    Meine letzte Liebe zu beschreiben,
    Wäre just so leicht wie indiskret.
    Außerdem? Wird sie die letzte bleiben,
    Bis ihr Name in der »Woche«...

  • So viel Laub an der Linden ist,
    So viel Blüten in Düften sie treibt,
    So viel Holdes zu finden ist,
    Als der Mai auf die Rosen schreibt,
    Ach so viel hunderttausendmal
    Jauchz' ich und schau ich hinab ins Thal,
    Denn auf dem Platz bei der Linden
    Will mich mein Schatz heut finden!

    Ach...

  • Als wir uns jung und unverhofft gefunden,
    Von Blüten überschneit im Wonnemai,
    Hat unser süß berauschtes Herz empfunden,
    Daß ohne Liebe hier kein Leben sei.

    Du gabst die erste Gunst; kein Widerstreben, -
    Und meine Lippe sog der Seele Kuß,
    Da warf die Zeit uns Schatten in das Leben,
    Und um die...

  • Du musterst, hold zu mir geneigt,
    So seltsam lächelnd Haupt und Bart;
    Du schelmisch Kind, hast du vielleicht
    Gar schon ein weißes Haar gewahrt?

    Bei Gott! das ist der erste Reif,
    Der unvermerkt aufs Haupt mir fiel;
    Es mahnt der lichte Silberstreif:
    "Nun werden deine Tage kühl."
    ...

  • Du lebst! obschon mir unerreichbar ferne!
    Du lebst! wenn auch nicht mir Dein Auge lacht,
    Dem Glück der Näh' entsag' ich schweigend gerne -
    Dein Lebensglanz erleuchtet meine Nacht!

    Dein Name klang in den verwöhnten Ohren,
    Und licht und schön ward plötzlich mir die Welt.
    Du lebst! und so bist Du mir...

  • 1814

    Wo bist du, Zeit der Plage,
    Der ungestillten Lust?
    Ruhst du, o Glut und Klage?
    Wirst du so mild, Verlust?

    Die Sonne schon im Sinken
    Verkläret ihren Schein,
    Die Bäum und Büsche...

  • 1.
    Ach daß ich Armer möchte haben
    Dein Röselein als dan wolt' ich
    Erfreüen deinen Sinn und mich/
    Laß zu daß sich mein Hertz mag laben.
    Mein trautes Sehlchen eile doch/
    Und mache leicht mein schweres Joch;...