• Jetzund heben waldt und feldt
    Wieder an zu klagen,
    Denn es wil die grimme kält'
    Alle lust verjagen;
    Boreas pfeifft, saust und ruft
    Hin und wieder in der lufft,
    Fellet alle blätter
    Durch sein strenges wetter.

    O, wie wol pflag mir zu sein,
    Wann mich bey den bronnen
    ...

  •  
    . . . Wenn Sichel und Sense durch das Korn rauschen.
    Jenes leise Dengeln am Abend . . scharf, hart, und doch,
    ich weiß nicht: müde, wie Reue, wie heimliches Weinen! . .
    und ein Paar Schnitterinnen, auf dem Heimweg,
    ...

  • Nun will der Herbst mit welken Blättern
    mir meine blasse Stirne kränzen,
    wenn Nebel durch die Äste klettern
    in grauen, wunderlichen Tänzen.

    Fühlst du, wie in den Hauch von Küssen
    ein Schauer fremder Nächte gleitet?
    Und wie ein Wiederwandernmüssen
    dir neue Wege vorbereitet?...

  • I.
    Nun sinkt die Welt in Nebelgrau,
    Herbstlaub bedeckt die Pfade dicht.
    Trüb' schäumt der See, der einst so blau,
    Im Sommersonnenlicht.

    Und still durch meine Seele zieht
    Trotz Winternahn und Sturmeswehn,
    Ein selig' Auferstehungslied -
    Ein Lied vom Wiedersehn!
    ...

  • Dem Herbst obsiegtest du, mein schöner Gast,
    da du die Tage dunkelnden Verzichtes
    mir mit der Helle deines Angesichtes
    so übergoldet, überfrühlingt hast.

    Durch Gärten, des Septembers nicht bewußt
    in ihres Laubes unverletztem Prangen,
    bin ich, ein Märzbegnadeter, gegangen,
    der Lieder...

  • DAS ist der Herbst: die grauen Nebel brauen,
    und braune Blätter huschen durch das Grauen.
    Die Herbstzeitlosen stehn wie blasse Frauen,
    die sehnsuchtsmüde in die Ferne schauen.

    Und doch: wie Fäden, die in matter Seide schimmern
    — Fäden aus blassem Golde — glimmt ein Flimmern,
    durch dieses falbe Dämmern...

  • An meinen Vater


    Wenn der Herbst, in feierlicher Wonne,
    Auf dem Fittig leiser Lüfte schwebt,
    Und das Gold der hellen Mittagssonne
    Durch der Bäume lichtre Schatten bebt;
    Wenn, dem Abend ähnlich, kühl und...

  • Der Sommer schied, die Au ward kahl
    Und alles Schönen bar.
    Nun reichst auch du mit einem Mal
    Die Hand mir scheidend dar.

    Hab' oft zum Troste mir gedacht:
    Erstirbt die grüne Welt,
    Ist's trotzdem immer noch nicht Nacht,
    Solange er nicht fehlt.

    Jetzt dunkelt es und...

  • Es hat mir ein kühles Lüftchen
    Kund vom Herbst gebracht,
    Daß der träum'rische, nebelfeuchte
    Kommen wird in der Nacht.

    Es hat mir ein keckes Mädchen
    Kichernd die Mär erzählt,
    Daß mein treuloser ferner Bursche
    Jüngst sich ein Lieb erwählt.

    Der Herbst, der ist nun...

  • 1.
    Da draußen in der Welt sind nun die Tage
    Der sonnenleeren Öde angebrochen;
    Waldüber kommt des Raben Weheklage,

    Wie der Vernichtung Stimme, die gesprochen.
    Und Ströme, aufgewühlt von Regengüssen,
    Rasen wie Adern, die im Fieber pochen ...

    In Taumel des Verderbens hingerissen,...