(Die Geliebte        spricht:)
       Ach, mit gepreßtem Herzen
       War ich aufs Lager gesunken;
       Ich hatte heimlich-verschwiegen
       Den Kelch des...
Otto Ernst
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  Mit meinem Lieb durchstrich ich deutschen Wald, 
 Und froher Rausch aus grünem Licht und Duft,
 Aus Windes-Orgelklang und Bergesluft
 Ergriff die freudeoffenen Herzen bald.
 O Kuß in eines Walds geheimstem Grund!
 Fern oben über...
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  Rings umschattet uns schweigendes Waldesgrün; 
 Atmende Dämmrung hebt sich sacht zu den Wipfeln;
 Nur durch die Lichtung glänzt und glitzert
 Des Stromes rinnender Spiegel.
 Da faßt du mich lächelnd bei beiden Händen
 Und fragst mich,...
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  Du sollst mir nicht so scheu bewundernd, 
 So staunend in die Augen sehn;
 Nicht soll mein Bild so übermächtig,
 So stolz vor deiner Seele stehn.
 Du sollst nicht wähnen, daß mein Denken
 Sich frei im reinen Lichte wiegt,...
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  Oft wenn am Fenster glüht die Lampe 
 Und du mir winkst den Scheidegruß,
 Weilt unten noch im stillen Garten,
 Gebannt durch Zaubermacht, mein Fuß.
 Dann trifft mich noch aus deinen Augen
 Ein Blick so wundersam und tief,...
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  Es lag im leisen Abendtraume 
 Vor uns die jugendschöne Welt;
 Wir wandelten in tiefem Schweigen
 Noch immer fort durch Wald und Feld.
 Verfallen warst du ganz dem Zauber
 Der Schönheit, die uns mild umfing;
 Es schien, du...
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  In glüh'nden Worten, 
 In Liedern meist
 Hab' ich gejubelt,
 Wie schön du seist.
 Du sahst im Spiegel
 Dein Angesicht
 Und glaubtest lächelnd
 Dem Schwärmer nicht.
 Wie sollte der Spiegel,...
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  Wie still du liegst im Sarg! Ein heilger Odem 
 Umzittert deinen hingestreckten Leib.
 Ein Engel starb in dir; ich aber breche
 Zusammen, schmerzenstumm. Du warst mein Weib! -
 Da preßt ein Mund sich warm auf meine Lippen,
 Und...
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  Die schwarze Nacht ruht in den Straßen; 
 Der Glanz des Tages ist verwischt;
 Noch einen Blick nach deinem Bilde! -
 Die Lampe flackert und verlischt ...
 Weh mir! Traf aus umflorten Augen
 Mich nicht ein Schmerzensblick zuletzt...
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  Ich hatte schweres Unrecht dir gethan, 
 Mit rauhen Worten tief dein Herz verletzt
 Und deinem flehend sanften Widerspruch
 In Blindheit mich verschlossen bis zuletzt.
 Da schwiegst du ganz und sahst mit feuchtem Blick
 So gut...
