(Die Geliebte spricht:)
Ach, mit gepreßtem Herzen
War ich aufs Lager gesunken;
Ich hatte heimlich-verschwiegen
Den Kelch des Leids getrunken.
Ich wähnte das Glück verloren;
In bangen Zweifelstunden
Hatt' ich in seinen Augen
Die Liebe nicht gefunden.
Doch heut' in früher Stunde
Weckte mich leises Ahnen;
Es pochte in meinem Herzen
Ein starkes Frühlingsmahnen.
Da fand ich die Morgensonne
In meiner Kammer zu Gaste;
Es sang mit lautem Schalle
Ein Vogel vom Lindenaste.
Mich überfloß berauschend
Der goldne Strahlenregen;
Aus meinen Kissen lacht' ich
Dem Morgenglanz entgegen.
Er kann der frommen Treue,
Der Liebe nicht vergessen!
Er kann das Herz nicht töten,
Das er im Glück besessen - -!
Und ich entschlief. Entschweben
Sah ich den bleichen Kummer.
Mit Blumenträumen bedeckte
Mich leise der Morgenschlummer.