Du sollst mir nicht so scheu bewundernd,
So staunend in die Augen sehn;
Nicht soll mein Bild so übermächtig,
So stolz vor deiner Seele stehn.
Du sollst nicht wähnen, daß mein Denken
Sich frei im reinen Lichte wiegt,
Daß über jegliche Versuchung
In mir ein starker Wille siegt.
Ich bin zu dir, o Kind, gekommen,
Um dir ins süße Angesicht
Mit treuen Worten zu bekennen,
Was mir an hohem Wert gebricht.
Was ich gewonnen und verloren
In der verrauschten Tage Spiel,
Du sollst es wissen - und erkennen,
Wie oft ich strauchelte und fiel.
Und wenn ich alles dir bekenne,
Dann bebe nicht mehr stumm zurück,
Als träfe dich in meiner Liebe
Ein ewig unverdientes Glück.
Vielmehr, wenn still aus meinen Augen
Ein Tropfen rinnt auf deine Hand,
So denke, daß in deinen Armen
Ein irrend Herz den Frieden fand.