Unentrinnbar

Oft wenn am Fenster glüht die Lampe
Und du mir winkst den Scheidegruß,
Weilt unten noch im stillen Garten,
Gebannt durch Zaubermacht, mein Fuß.

Dann trifft mich noch aus deinen Augen
Ein Blick so wundersam und tief,
Wie er nur je aus meinem Innern
Empor der Sehnsucht Flamme rief.

Er bannt mein Herz an deinen Zauber,
Wenn dich mein Leib verlassen hat;
Er überfließt, wenn heim ich schreite,
Mit goldnem Leuchten meinen Pfad.

Er haftet mir in Haupt und Herzen
Und führt mich durch den dunklen Wald,
Wenn längst du hingestreckt zum Schlummer
Die schönheitprangende Gestalt.

Ich seh' noch spät, wie du im Traume
Nach mir die Arme sehnend hebst -
So hängt an deinem Bilde immer
Die Seele, die nur du belebst.

Und noch wenn Schlummer mich umschattet,
Verlockt kein Traum mich himmelwärts;
Von deines Auges Strahl umkettet,
Im Bann der Erde ruht mein Herz. -

Collection: 
1902

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(Die Geliebte spricht:)

Ach, mit gepreßtem Herzen
War ich aufs Lager gesunken;
Ich hatte heimlich-verschwiegen
Den Kelch des Leids getrunken.

Ich wähnte das Glück verloren;
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Ergriff die freudeoffenen Herzen bald.
O Kuß in eines Walds geheimstem Grund!
Fern oben über...

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So stolz vor deiner Seele stehn.

Du sollst nicht wähnen, daß mein Denken
Sich frei im reinen Lichte wiegt,...

Oft wenn am Fenster glüht die Lampe
Und du mir winkst den Scheidegruß,
Weilt unten noch im stillen Garten,
Gebannt durch Zaubermacht, mein Fuß.

Dann trifft mich noch aus deinen Augen
Ein Blick so wundersam und tief,...