•   Als der zweiffelhafte Morgen durch die trübe Wolcken brach /
    Und der Fürste der Planeten durch die Himmels-Fenster stach /
    Hört' ich daß man Freuden-voll überlaut Gelücke ruffte:
    Ich gedachte bey mir selbst / was man da für Freude hoffte /
    Eilte von der Lagerstelle / nahte...

  •  
    Es sah daß Götter Volck dein schönes Angesichte /
    Den Alabaster Hals / die Purpur gleiche Wangen
    Und den Corallen Mund / dein hohes Tugend prangen
    Gefihl ihm über wol. Es war da keine nicht
    Dir gleich an Zierligkeit / du bist / der nichts gebricht.
    Es...

  •   Weil unser Jungfer Braut / den Freyheit frohen Stand
    Durchs Höchsten Rath und Schluß in Amors Dienst verwand /
    So freuet sich mein Sinn / daß nach deß grösten Willen
    Sie heute wird getraut / denn alles muß erfüllen /
    Was dessen Schickung uns vorlängst hat ausersehn /
    ...

  •  
    1.
    Schönste Braut die Castalinnen
    Kommen auff das Hochzeit-Fest
    Mit dem Klee-Blat Charitinnen
    Kommet nehmt sie an als Gäst /
    Venus kömmet auch mit ihnen
    Euch vertraute zu bedienen.

    2.
    Jedes bringet seine Lieder /...

  •  
    Dunkelbraune Aeugelein,
    Wenn ihr lächelnd winket,
    In mein tiefstes Herz hinein
    Eure Seele sinket;
    Wie der liebe Sonnenschein
    Lächelt in die Welt hinein,
    Blickt ihr in mich klar und rein,
    Braune Aeugelein.

    Und ich weiß...

  •   
    Ein junger Pilger zog durch's Leben hin
    Mit rüst'gen Händen und mit frohem Sinn.

    Da sah am Weg er eine Rose stehn,
    Nicht ohne Grüßen konnt' er weiter gehn.

    Ihr rüst'gen Hände und du froher Sinn,
    Wo seid ihr hin? wo seid ihr hin?...

  •  
    Es ist mein Herz ein kleines Haus,
    Mitten, mitten im Walde;
    Viel Vöglein fliegen wohl ein und aus,
    Wohl über Flur und Halde.

    Sie fliegen hin, sie fliegen her,
    Singen trauliche Lieder;
    Ziehn über Berge, fliehn über's Meer
    Und kommen...

  •  
    Es schien ein Stern in meine dunkle Nacht
    Und sieh: ein Heer von Sternen war erwacht;
    Ein Frühlingsleben und ein Wonnesprühn
    Erwachte mild bei dieses Sternes Glühn.

    Des Lebens Wolken zogen schwer einher,
    Der eine Stern – er scheinet nimmermehr,...

  •  
    Es war ein Ritter ohne Furcht,
    Ein Ritter ohne Tadel;
    Sein Arm von Kraft, sein Schwert von Stahl,
    Sein Herz von Edel und Adel.

    Hüte dich! hüte dich, Jungfräulein!
    Das muß ein gefährlicher Ritter sein!

    Und wo er ging, und wo er...

  •  
    Ich frug die Freunde. – Sie drückten
    Herzinniglich mir die Hand,
    Doch fühlt' ich – Keiner von allen
    So recht mein Wort verstand.

    Ich frug die Sterne. – Sie schwiegen,
    Sie wußten zu rathen nicht; -
    Ich frug die Blumen. – Sie wiegten...