•      Schöne, helle, goldne Sterne,
    Grüßt die Liebste in der Ferne,
    Sagt daß ich noch immer sey
    Herzekrank und bleich und treu.

  •      Sterne mit den goldnen Füßchen
    Wandeln droben bang und sacht,
    Daß sie nicht die Erde wecken,
    Die da schläft im Schooß der Nacht.

    5      Horchend stehn die stummen Wälder,
    Jedes Blatt ein grünes Ohr!
    Und der Berg, wie träumend streckt er
    Seinen Schattenarm hervor.

         Doch was rief dort? In mein Herze
    10 Dringt der Töne...

  • Die Sterne leuchten durch die Nacht
    In weiten, stillen Raum,
    Nur mich, der ich an Dich gedacht,
    Beglückt kein sanfter Traum.

    Du liegst wol jetzt in tiefer Ruh,
    In süßem Traum versenkt,
    Und freundlich schwebt deß Bild Dir zu
    Dem Du Dein Herz geschenkt.

    Auch ich, der...

  • Deinem Sterne einen Gruß
    Der so golden und blank,
    Deinem Engel ein Lob!
    Deinem Glück einen Dank!
    Deinem Los ein Gebet!
    Deinem Leben ein Heil!
    Deinem Herzen die Lieb!
    Und der Himmel dein Teil! (S. 43)

  • Weil ich so lieb die Sterne hab'
    Ein Stern ist kommen zu mir herab.
    Der wollte bleiben unerkannt
    Nahm Frauenart und Frauengewand.
    Doch sagt' ich gleich: Verbirg dich nicht
    Du bist ein Stern, ein Himmelslicht!
    Ich merk's an deinem goldnen Haar,
    Ich merk's an deinem Augepaar,
    Ich merk's an...

  • Nun ziehen herauf die Sterne all',
    Im Thale läuten die Glocken;
    Nun weht herab die träumende Nacht
    Uns Thau und Blüthenflocken;
    Am Bergrand schwimmt der blasse Mond,
    Die Nachtfahrt anzutreten,
    Du aber, mein Herz, sei fromm und still,
    Nun ist es Zeit zum Beten.

    Du Liebeshüter, du...

  • Die Lieb' ist aller Sterne feste Sonne,
    Die durch den weiten Himmel Leben sprühet
    Und schafft, daß jede Farbe lustig glühet;
    Die Wesen dürsten, und sie stillt mit Wonne.

    Die Erde wäre sonst nur eine Nonne,
    Die Sonn' auf ihren Wangen wär verblühet,
    Nur Tod und Winter hätten sich verfrühet:
    ...

  • Die Nacht ist lau, die Nacht ist lind,
    Der Wind bringt Grüße aus der Ferne -
    Du sitzest stumm, mein schönes Kind,
    Und blickst hinan, und zählst die Sterne.

    O sprich ein Wort: Was deutet dein
    Verklärter Blick aus jenen Sphären?
    Glaubst du wie ich, es muß dies Sein
    Noch jenseits dieser Erde...

  • Mondenschein
    Klettert heimlich übers Dach
    In die Tannenzweige,
    Schaut in Liebchens Schlafgemach,
    Ob sich ihm nichts zeige?
    Dämmernd nur schimmert
    Schwindend das Lichtlein,
    Traumduft umflimmert
    Schon das Gesichtlein.
    Schlaft ihr schon, schlaft ihr schon,
    Aeuglein, wie...