Die Sterne leuchten durch die Nacht

Die Sterne leuchten durch die Nacht
In weiten, stillen Raum,
Nur mich, der ich an Dich gedacht,
Beglückt kein sanfter Traum.

Du liegst wol jetzt in tiefer Ruh,
In süßem Traum versenkt,
Und freundlich schwebt deß Bild Dir zu
Dem Du Dein Herz geschenkt.

Auch ich, der ich Dir ferne bin,
War einst Dir werth und lieb,
Und Deine Liebe schwand dahin,
Wie treu ich Dir auch blieb.

Doch treu bin ich Dir noch vereint
Zu meiner eig'nen Qual,
Und wenn Dein liebes Bild erscheint,
Grüß' ich es tausendmal!

Aus: Gedichte von Theodor Apel
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig Verlag von Wilhelm Jurany 1848

Collection: 
1848

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O laß in Deines Blickes Milde
Mich ruh'n in sel'gem Traum versenkt,
Und schauen, wie mit eignem Bilde
Dein liebes Auge mich beschenkt.

Laß träumen mich, daß Deiner Seele
Mein Glück, wie Du mir, theuer bist -
Und...

Mir träumt', ich läg' in tiefer Nacht
Sanft schlummernd Dir zur Seite,
Da war's, als ob in milder Pracht
Ein Schimmer sich verbreite;

Als ob des Waldes Dunkelgrün
Mit Gold sich überzöge,
Manch' Vöglein, aufgeweckt...

O könnte doch die Nachtigall
Dir meine Grüße bringen,
Der holden Stimme süßer Schall
Der dürfte wol allüberall
Zu Deinem Herzen dringen.

Und wär' der Rose nur ein Mund
Geschenkt für Liebesklagen -
Dir...

Das Röslein steht am Felsenrand
Auf stillen Bergeshöh'n,
Dort blüht es einsam, nicht gekannt,
Und duftet doch so schön.

Es blicket weit hin in das Land
Wo seine Schwestern stehn,
Und wird auf steiler Felsenwand...

Glockentöne hör' ich klingen
Aus dem stillen Thal hervor,
Sanft durch Abendlüfte schwingen
Sie sich leis' zu mir empor.

Thürme seh' ich fern sich heben,
Schon gehüllt im blauen Duft,
Und die leichten Nebel beben,...