• Zu Roß, mein Lieb, mein süßes Lieb,
    Wir müssen schnell von dannen,
    Von dannen durch die tiefe Nacht,
    Durch Feld und Hag und Tannen!
    Hinweg von unsrer Feinde Herd,
    Die uns nur Fluch und Hohn beschert
    Und uns ins Elend bannen.

    Blick' auf, mein Lieb, mein süßes Lieb,
    Walpurgisnacht...

  • So lieb ich dich, so liebst du mich,
    Daß selbst bei frohem Spiel und Scherz
    In heilig ernsten Schauern oft
    Geheim erzittert unser Herz,

    Daß uns inmitten lauter Lust
    Ein schweigendes Erinnern rührt
    An jene Treue, die uns einst
    Durch alle Not und Qual geführt -

    So mag'...

  • Ich schreite einsam durch den Wald,
    Die Nacht webt schwarz um düstre Tannen;
    Vor meinem Geist steht Weh und Lust
    Der langen Jahre, die verrannen.

    Hat mehr des Leides, mehr der Lust
    Mich angefaßt im Weltgetriebe? -
    Ob allem, was verweht, vergeht,
    Stand ewig leuchtend deine Liebe!...

  • (Nach einem alten Holzschnitt)

    Lehnst an meine Schulter du
    Sanft dein Haupt mit Schweigen,
    Spiel ich dir ein altes Lied
    Auf der alten Geigen.

    Und die Seele, mild gerührt
    Ob dem süßen...

  • Ich hatte schweres Unrecht dir gethan,
    Mit rauhen Worten tief dein Herz verletzt
    Und deinem flehend sanften Widerspruch
    In Blindheit mich verschlossen bis zuletzt.

    Da schwiegst du ganz und sahst mit feuchtem Blick
    So gut und liebevoll mich an, wie je,
    Als dächtest du: "Dir dank ich alles Glück,...

  • Die schwarze Nacht ruht in den Straßen;
    Der Glanz des Tages ist verwischt;
    Noch einen Blick nach deinem Bilde! -
    Die Lampe flackert und verlischt ...

    Weh mir! Traf aus umflorten Augen
    Mich nicht ein Schmerzensblick zuletzt?
    Der Friede weicht von meinem Lager;
    Mein waches Auge starrt entsetzt...

  • Wie still du liegst im Sarg! Ein heilger Odem
    Umzittert deinen hingestreckten Leib.
    Ein Engel starb in dir; ich aber breche
    Zusammen, schmerzenstumm. Du warst mein Weib! -

    Da preßt ein Mund sich warm auf meine Lippen,
    Und ich erwache: - Lächelnd stehst du da,
    Mit roten Wangen, so lebendig blühend,...

  • In glüh'nden Worten,
    In Liedern meist
    Hab' ich gejubelt,
    Wie schön du seist.

    Du sahst im Spiegel
    Dein Angesicht
    Und glaubtest lächelnd
    Dem Schwärmer nicht.

    Wie sollte der Spiegel,
    Das kalte Glas,
    Dir sagen, was ich dir
    Vom Antlitz...

  • Es lag im leisen Abendtraume
    Vor uns die jugendschöne Welt;
    Wir wandelten in tiefem Schweigen
    Noch immer fort durch Wald und Feld.
    Verfallen warst du ganz dem Zauber
    Der Schönheit, die uns mild umfing;
    Es schien, du hättest mein vergessen,
    Weil nur an ihr dein Auge hing.

    Du warst...

  • Oft wenn am Fenster glüht die Lampe
    Und du mir winkst den Scheidegruß,
    Weilt unten noch im stillen Garten,
    Gebannt durch Zaubermacht, mein Fuß.

    Dann trifft mich noch aus deinen Augen
    Ein Blick so wundersam und tief,
    Wie er nur je aus meinem Innern
    Empor der Sehnsucht Flamme rief....