• Nein, nicht mit Weinen und mit Klagen
    Sei diese Stunde hingebracht,
    Nur Eine Träne laß dir sagen,
    Wie dunkel meines Herzens Nacht!
    Laß tief mich dir ins Auge sehen,
    Von langen Jahren les' ich drin -
    Dann will ich stille weitergehen,
    So still wie ich gekommen bin.

    Du hast den...

  • Und wenn es Gott nicht anders will
    Und muß es denn geschehen,
    Wolan, so laß mich stumm und still
    Aus deinen Armen gehen.

    Und sage mir kein Abschiedswort
    Und wein' auch keine Zähre;
    O denke, wenn ich von dir fort,
    Daß ich gestorben wäre!

    Schwebt dann mein Geist in...

  • Zweiter Kranz

    I.

    Liebe

    Liebe! - heil'ge, wunderbare
    Kraft der Seele! Endlos wirket
    Deine Macht, und angezündet
    An des Himmels nie verloschner Leuchte
    Ist das Feuer, welches du entfacht.
    ...

  • II.

    II.

    Eigner Sinn!

    "Nicht will ich küssen, wie die Andern,
    Die frischen, purpurrothen Lippen:
    Bei Amors frohem Göttermahle
    Will ich mir eignen Nektar nippen.

    Ich will nur küssen deine Hände
    Mit ihren ros'gen...

  • III.

    Kraft der Liebe

    Die Liebe sprach: "ich will dir Vater sein -
    O komm' zu mir, und schlummre bei mir ein!
    Gar gut zu ruh'n ist's an des Vaters Brust,
    Die Sicherheit gibt Ruh' und Traumeslust."

    "Und blickst du...

  • IV.

    IV.

    Auf dem Meere!

    Auf dem Meere, auf dem Meere
    Möcht' ich sein mit meiner Liebe;
    Daß sie nur mein eigen bliebe,
    Schweben auf der grünen Fluth!

    Schifflein möcht' mein Haus ich nennen
    D'rin ich meiner Liebe...

  • V.

    V.

    Stumme Liebe

    Einstmals ist es mir gewesen,
    Als ob du mich liebtest gar!
    Gern aus Augen mocht' ich's lesen,
    Denen gar so gut ich war.

    Aber wenn die Augen sprachen,
    So versagte dir der Mund -...

  • VI.

    VI.

    Schuldlose Täuschung

    "Kann dies Lächeln, das bezaubernd
    Über deine Züge schwebet,
    Kann die Anmuth, die der Glieder
    Zartes Ebenmaß belebet," -

    "Kann der Augen ruhevolle
    Tiefe, kann ihr mildes Leuchten,...

  • Der Liebe Rosen

    I.

    Einst nahte mir die Liebe, und bot mir Rosen an;
    Ich wollte nicht verschmähen, wie ich so oft gethan.

    Da nahm ich von den Blumen, und wand sie mir zum Kranze
    Die Augen fest geheftet auf ihrem Farbenglanze.

    Und schöner, immer schöner sah ich sie...

  • Erster Kranz

    I.


    Träumen von Glück - aufsteh'n zu Sorgen
    Ist Jedes Loos, der lebt und liebt - -
    Byron

    Wenn die reinen Abendlüfte
    Mich geheimnißvoll umrauschen,...