• Der Metaphysiker.

         »Wie tief liegt unter mir die Welt,
    Kaum seh ich noch die Menschlein unten wallen!
    Wie trägt mich meine Kunst, die Höchste unter allen,
    So nahe an des Himmels Zelt!«
    5 So ruft von seines Thurmes Dache
    Der Schieferdecker, so der kleine große Mann
    Hans Metaphysikus in seinem Schreibgemache.
    Sag an, du kleiner großer...

  • [64]
     Der Mohrenkönig.

    In’s Exil der Alpuxarren
    Zog der junge Mohrenkönig;
    Schweigsam und das Herz voll Kummer
    Ritt er an des Zuges Spitze.

    5 Hinter ihm auf hohen Zeltern
    Oder auch in...

  •      Der Mond ist aufgegangen
    Und überstrahlt die Well’n;
    Ich halte mein Liebchen umfangen,
    Und unsre Herzen schwell’n.

    5      Im Arm des holden Kindes
    Ruh’ ich allein am Strand;
    Was horchst du bei’m Rauschen des Windes?
    Was zuckt deine weiße Hand?

         „Das ist kein Rauschen des Windes,
    10 Das ist der Seejungfern Gesang,
    ...

  • [50] Der Morgen-Stern.
              (Mit einer Melodie.)

    Woher so früeih, wo ane scho,
    Her Morge-Stern enanderno,
    in diner glitzrige Himmels-Tracht,
    in diner guldige Locke Pracht,
    5 mit dinen Auge chlor...

  • Der Naturkreis.
    Alles, du ruhige, schließt sich in deinem Reiche, so kehret
         Auch zum Kinde der Greis, kindisch und kindlich, zurück.

  • [159] Der Neugeborene.
    Nach Adrien Dézamy.
    (1883.)

    In eines Arbeitsmanns Daheim! – Im Bett,
    Dem weißen, saubern, ruht sie ernst und bleich,
    Die junge Mutter; ärmlich aber nett
    Hält diese Frau ihr...

  • [8]  Der Neugierige.

    Ich frage keine Blume,
    Ich frage keinen Stern,
    Sie können mir nicht sagen,
    Was ich erführ’ so gern.

    5      Ich bin ja auch kein Gärtner,
    Die Sterne stehn zu hoch;
    Mein...

  • [17] DER NOVEMBERTAG

    Kalter Herbst vermag den Tag zu knebeln,
    seine tausend Jubelstimmen schweigen;
    [...

  • [83]

    Der Ochsabua.

    S Hairle[1] gôht im Esch[2] spaziara,
    Thuat sei’ Predig ei’studiara,
    S Dächsle zottlat hinta drei’,
    Guckt in älle Löcher nei’.

    5 S...

  • [255] Der Osterhase.

    Der Has, der Has, der Hase,
    Hat uns gelegt im Grase
    Viel Eilein, gelb und roth,
    Will hinter Stauden und Hecken
    5 Er eilig sich verstecken,
    So hat es keine Noth,
    ...