• O vliess dess krause wellen bis zur schulter schäumen!
    O locken voll von unbewusstem wolgeruch!
    Verzückung! um zu wecken heut in düstren räumen
    Erinnerungen die in diesem haare träumen
    5 Will ich im wind es schwenken wie ein taschentuch.

    Die schmachtend müde Asia und Afrika voll gluten
    Ein ganzes weltall · fern fast wie aus einer gruft ·
    Kann...

  •      ’s Haber-Mueß wär ferig, se chömmet ihr Chinder und esset!
    Betet: Aller Augen – und gent mer Achtig.[a 1]
    aß nit eim am rueßige Tüpfi ’s Ermeli schwarz wird.

         Esset denn, und segnichs Gott, und wachset und trüeihet!

    ...
  • [68] DAS HEIMATLIED

    Vom Feld klingt ernste Weise;
    weiß nicht, wie mir geschieht ...
    »Komm her, du Tschechenmädchen,
    sing mir ein Heimatlied.« –

    5 Das Mädchen läßt die Sichel,
    ist hier mit Husch und Hui, –...

  •      Das Hexenkind.

    Die drüben spinnt im Mondenschein
         Mit einer schwarzen Spule,
    Das ist der Hexe Töchterlein
         Und meine süße Buhle.

    5 Da haben wohl das braune Weib
         Noch Engellein entbunden
    Als sich dem wehgesprengten Leib
         Solch süße Frucht entwunden.

    Es war in der Walpurgisnacht,
    10      Wo sich die...

  • Und woni uffem Schnid-Stuehl sitz
    für Basseltang, und Liechtspöhn schnitz,
    se chunt e Hexli wohlgimueth,
    und frogt no frei: „Haut’s Messer guet?“

    5

         Und seit mer frei no Guete Tag!

    und woni lueg, und woni sag:
    „’s chönnt besser go, und Große...

  • [16] Das Ideal.

    Doch hab ich meine Sehnsucht stets gebüßt;
    ich ging nach Liebe aus auf allen Wegen,
    auf allen kam die Liebe mir entgegen,
    doch hab ich meine Sehnsucht stets gebüßt ...

    5 Es stand ein Baum in einem...

  • [38] Das Jahr.

    Ob Sonnenschein den Lenztag auch erfüllt,
    Noch weht’s von Ost und jagt den feinen Staub,
    Und in der Knospe zögert scheu verhüllt
    Das junge Laub.

    5 Da geht der Wind, indeß ums Abendlicht
    Ein...

  • [145] Das Jahr – ein Leben.
    (1888.)

    Die Lüfte lau, der Himmel blau,
    Der Bach befreit vom Eise,
    Und aus dem Wald vernimmst du bald
    Des Kukuks traute Weise!
    5 Die Schwalbe kehrt zum alten...

  • [33] Das Kätchen von Heilbronn.

    Ihr kennt wohl die alte Märe
    Und kennt wohl das schöne Gedicht
    Und wißt was vom Kätchen von Heilbronn,
    Man immer noch kundet und spricht?

    5 Wie einst...

  • Das Kind in der Wiege.

    Glücklicher Säugling! Dir ist ein unendlicher Raum noch die Wiege,
          Werde Mann, und dir wird eng die unendliche Welt.