O holde Thörin, kannst du wähnen,
Uns gingen je die Lieder aus,
Weil endlich trocknen unsre Thränen
Und fern liegt der Verzweiflung Graus?
Weil unsrer Liebe wilde Lohe
Im purpurrothen Kuß zerstiebt,
Entwich die Muse uns, die Hohe
Die uns im Schmerz so hoch geliebt?
Als uns noch...
-
-
Ihr flücht'gen Zeilen, hin zu ihr!
Doch was habt ihr zu sagen?
Nah ist die Stunde noch, da wir
Uns in den Armen lagen.
Wir sprachen's aus mit manchem Kuß,
Mit Herz an Herzen Drücken,
Wie wir im Liebesüberfluß
Einander hoch beglücken.
O zaubersüßer Liebestod,
O heil'ge... -
Du bist ein wunderliches Kind!
Du willst es mir im Ernste klagen,
Verdrießen könnt' es dich und plagen,
Wenn um uns andre Freunde sind,
Und wenn des Brauches enge Schranken
Festketten unsre Glutgedanken?
Nein! Erst in deiner Gegenwart
Fühl' ich den Geist mir aufgeriegelt,
Der... -
Dein Tüchlein blieb in meiner Hand,
Von deinen Thränen war es kühl getränkt,
Ich habe meines Auges Brand
In seine Falten sehnend eingesenkt.
Dein Schmerz ist mein: so will's das Recht
Der gleichen Theilung - gönne mir es still,
Denn der versteckt die Liebe schlecht,
Der Lust nur mit dem... -
In stiller Dämmerstunde,
O Liebste, denk' ich dein;
Es perlt im Herzensgrunde
Mir der Erinn'rung Wein.
In diesem halben Schimmer,
Vom Tag nicht mehr belauscht,
Hast du mit mir ja immer
Der Liebe Lust getauscht.
Aus dieser Büsche Düster
Ringt sich ein... -
Uns zur Seiten alle Stunden
Gehn geliebte Todte mit,
Und Geschlechter, die geschwunden,
Stäuben auf bei unserm Tritt.
Doch auch durch die Himmelsräume
Täglich strahlt das Morgenroth -
Aus den Gräbern wachsen Bäume
Und das Leben aus dem Tod.
Ihre Ehre sei den Todten,... -
"O sei mir geheiligt!" - so klang dein Wort
In der Trauung geweihter Stunde;
Nun bin ich geheiligt dir fort und fort,
Dein eigen im heiligsten Bunde.
Die Augen sind dein, geheiligt dir -
O daß ihre Demuth es künde! -
Es deckt sie der Wimper keusches Visir
Vor dem flammenden Blicke der Sünde... -
Wie bist du schwach! - Schon zweier Augen Strahl
Versenkt dich tief in's Meer von Lust und Qual;
Du bist so schwach, daß jählings dich durchbebt
Ein leiser Hauch, der von der Lippe schwebt.
Ein Wort schon schafft dir endlos Glück und Schmerz -
Wie bist du schwach, du armes Menschenherz!
Und doch so... -
Es thront ein Bild im Heil'genschrein
Und schirmt des Hauses Ruh',
So thronst du tief im Herzen mein,
Heilig Geliebter du!
Wohl brandet an der Seele Port
Versuchung sonder Ruh',
Du schirmst mich treu, mein Schutz und Hort,
Heilig Geliebter du!
Und in die bange Seele... -
Es lebt ein Gott! - Auf aller Forschung Gleisen
Wird ewig neu erkannt der Gottheit Spur;
Den letzten Urgrund aus dem All verweisen
Wird kein Entwicklungs-Dogma der Natur.
Die Welten und die Menschengeister kreisen
Um ihres Daseins ew'gen Urquell nur.
In seinen Räthseln sucht die Seele Nahrung -
Das ist...