Traumgedanken, Sturmesbeute,
Schweifend sonst so weit und wild,
Warum bliebt daheim ihr heute
Still vor einem sanften Bild?
Weil ein Auge mich verborgen
Grüßte früh beim Lerchenschlag,
Blieb ein einz'ger langer Morgen
Mir der ganze volle Tag.
Ziehet weiter trüb und...
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Du kehrst nun in das Märchenreich zurück,
Aus dem du morgenklar gekommen.
Wer dich geschaut, ein heimlich Glück
Hat er auf seine Fahrt mit sich genommen.
Mir bist du nun ein goldner Morgentraum,
Ein süßer, ewig unvergessen.
Solch heil'gen Frieden giebt kein Baum
Voll Myrthen selbst, als... -
So wild im Sturm die Lebensreise
Hinflutet sonder Ruh' und Rast,
Manchmal erklingen hör' ich's leise:
Du hast mich nie im Ernst gehaßt.
Die Menschen nur so klug und weise,
Sie löschen gern, was heilig brennt.
Manchmal erklingen hör' ich's leise:
Wir sind von Fremden nur getrennt.... -
Was ist Vergangenheit?
Nur eine einz'ge Nacht aus vielen Nächten.
Wie leuchtende Sterne nur die Tage schimmern,
Die heil'gen Tage,
Da ich dich sah vorüberwandeln.
Was ist die Zukunft nun?
Ein einz'ger Tag aus vielen dunklen Tagen,
Wo sonnenhell nur jene Nächte strahlen,
Die heil'... -
O sage nicht, du hast mich nie geliebt!
Dein Herz spricht anders und des Auges Scheue.
Wenn je ein Engel Täuschungen vergiebt,
Verschweigt er auch die Thränen stiller Reue.
In deinen Mienen streng, in deinem Stolz,
In deinem Zorne hab' ich es gelesen,
Daß deines Herzens Panzer längst zerschmolz,... -
Zwar, ich bin glücklich; dir dank' ich es nicht,
Mahnendes , trauerndes Traumgesicht.
Zwar, ich bin ruhig; die Saiten sind stumm,
Narben des Herzens sagen, warum.
Zwar ich genas; doch weh den Gesunden,
Schmerzen im Frühjahr die alten Wunden!
Wieder auf Straßen im Sonnenschein
Weiß ich dich... -
O könnt' ich segnend meine Hand
Dir auf die blasse Stirne legen,
Daß keine Zeit, die neidisch schwand,
Zerstören mag den Zaubersegen,
Den Zauber heil'ger Liebesweihe!
Er festigt gegen Welt und Tod
Und schwingt im ewigen Lenzesmaie
Die Seele auf zum Morgenroth.
O könnt' ich... -
Es kommt der Tag, ich seh' ihn ferne leuchten
Da du als Freundin trittst zu meinem Herd,
Da alles Leid, das uns die Zeit beschert,
In Thränen schmilzt, in wonnefeuchten.
Es kommt der Tag, es kommt die goldne Stunde,
Da du mein Weib umarmst mit Schwesterblick,
Da du dich neidlos freust an meinem Glück,... -
Manchmal sinket dein Bild zurück in die Fluten der Lethe,
Und die Wellen der Zeit führen mich selber hinweg.
Tiefer gähnt die verschlingende Kluft der geschiedenen Bahnen,
Kaum noch dämmert dein Bild, wie ein verwehender Traum.
Ach, es beschleicht mich die Furcht, als könnten die Strahlen verschwinden
In der Erinnerung Nacht,... -
Wieder naht in meinen Träumen
Deine rührende Gestalt.
Würd' ich auch im Zeitenschäumen,
Ungezählte Jahre alt,
Unvergessen blieb dein Bildniß,
Mich umtönt ein Klagechor,
Daß ein Eden ward zur Wildniß,
Daß den Himmel ich verlor.
Wie ein Genius lichter Tugend...