• In Asia ein könig saß,
    Selewcus der genennet was.
    Der het ein weyb gar schön und zart,
    Stratonices genennet wart.
    Die war von leib gar uberschönet,
    Dergleich mit tugendt uberkrönet.
    Antiochus, des königs suhn,
    Sein stieffmutter hertzlieb gewunn.
    Haimlich sein lieb nam immer zu,
    ...

  • Zu Palermo ein burger saß,
    Bernhardus Bucini, der was
    Ein apodecker weyt erkandt,
    Ein tochter het, Lisa genand,
    Tugentreich und hoher vernunfft.
    Nun es begab sich in zukunfft
    In kurtz: König Peter mit nam
    Von Naragoni dahin kam
    Und hielt gar ein köstling thurnier
    In aller...

  • Zu Boloni ein ritter saß,
    Herr Gentile genennet was,
    Reich, jung, schön und gerad von leyb.
    Der het lieb eines burgers weib,
    Die Katelnia ward genendt.
    Von tag zu tag ye mehr er brend.
    Die fraw war züchtig, weiß und klug,
    Sein bitt und lieb im gar abschlug,
    Als ein frumb weib getrewer art....

  • In Cipern saß ein edel man,
    Hieß Arisippus wolgethan;
    Der het ein sohn, Cimon genandt.
    Den thet er hin nauß auff das land,
    Zu bleiben in der bawren zunfft,
    Weyl er war an sinn unnd vernunfft,
    Gar nichtsen lernen kund und wolt.
    Drumb ihm der vatter war abholt.
    Eins tages Cimon auß...

  • Ein hertzog, Gisilphus genandt,
    Regiert Fryaul im welschen landt.
    Romilda sein gemahel war,
    Vier sün und zwo töchter gebar.
    Als sie sassen in höchstem glück,
    Beweist es in sein falsche dück.
    Cacanus, ein könig sehr mechtig
    Der Hungern, kam gezogen prechtig
    Mit eim grossem heer in Fryaul....

  • In Cento Novella man list,
    Da uns nach leng beschreiben ist
    Der hoch poet Bocatius,
    Wie ein jüngling Jeronimus,
    Zu Florentz eines burgers sun,
    Ein jungkfrawen hertz-lieb gewun,
    Die eines schneiders tochter was,
    Doch schön und züchtig ubermas.
    Silvestra war ir nam genendt....

  • In Cento Novella ich laß,
    Wie das ein reicher kauffman saß
    Inn Italia, dem welschland.
    Misina war die stat genand.
    Der selbig het erzogen schon
    Drey sün höflich und wolgethon
    Und auch ein tochter minigklich,
    Schön, wol erzogen, adelich.
    Die war Lisabetha genandt,
    Inn zucht und...

  • Hört zu ein klegliche histori,
    Wol zu behalten in memori!
    Dieselbig sich begeben hat
    In Florentz, der mechtigen stat,
    Ein reich mechtiger burger saß,
    Der het ein jungen sun, der was,
    Wie das Bocatius beschrieb,
    Hieß Paßquino, der selb het lieb
    Ein junckfraw, hieß Simonia,
    Eins...

  • Ich weiss bestimmt, Sie leben irgendwo,
    Wir hätten gern einander Du gesagt.
    Die Welt ist gross, es geht auch schliesslich so ...
    Vorläufig wird Persönliches vertagt.

    Das ist ein Fehler; denn die Welt ist gross;
    Und später bleibt zum Suchen nicht viel Zeit.
    Man hofft, wie alle, auf das grosse Los;...

  • Lass mich in Ruh; Du bist kein junger Gott.
    Ich muß mit Dir mich auseinandersetzen.
    Du bist, das glaube mir, für mich zu flott.
    Du wirst bald kühl; dann wirst Du mich verletzen.

    Du bist sehr schön; sehr schillernd, glatt, gewandt,
    Doch, leider Gottes, hast Du Deine Grenzen.
    Für einen Abend warst Du...