Lessie Sachs

  • Heut sah ich auf der Strasse einen Herrn,
    Er sah mich mutig an, - jedoch vergebens.
    Er hatte meinen Typ wahrscheinlich gern,
    Vielleicht war er die Chance meines Lebens?

    Vielleicht war er der beste Mann der Welt?
    Ich ging...

  • Er hat mich wochenlang nicht angeläutet,
    Zwar ist er weder Freund mir, noch mein Mann,
    Weshalb er auch für mich viel mehr bedeutet,
    Auf seinen Anruf kommt es wirklich an. -

    Er ist der Mann, der nie Dich wird begehren,
    Und...

  • Die Frau von heute sagt: sie hat Interessen,
    Auch fühlt sie ein Bedürfnis nach dem Geist.
    Ich aber sage, ehrlich und vermessen,
    Auf dem Gebiet ist sie nur zugereist.

    Sie sagt, sie sei sehr unterdrückt gewesen,
    Und das...

  • Ich habe Mitleid mit dem eignen Herzen,
    Es schlägt und schlägt und schlägt und schlägt und schlägt.
    Man reimt es schon jahrhundertlang auf Schmerzen, -
    Gefällt ihm das? - Es schlägt und schlägt und schlägt.

    Ich selber gönne mir doch...

  • "Sie mit Ihren wunderbaren Händen, ..."
    Sagt der Mann, der heut bei mir zu Gast.
    Was er will, das hab ich scheu erfasst;
    Heimlich denke ich: wie wird das enden?
    Weil mir leider dieser Herr nicht passt.

    Und er sagt, er liebt...

  • Es hat ein Föhn sich aufgemacht,
    Der heult um's Haus,
    Und singt und geigt,
    Und weht und schweigt;
    Es stürmt die ganze Nacht.

    Es hat ein Schmerz sich aufgemacht,
    Der traf mein Herz.
    Wo kam er her?...

  • Ach, Gefährte meiner frühen Jahre,
    Und auch vieler Träume, vieler Träume Ziel.
    Unsre Bindung hat das Sonderbare,
    Daß sie schwebend ist; halb Ernst, halb Spiel,
    Teils zu wenig, und zum Teil zu viel,
    Und, dass ich nicht weiss, und...

  • Über Liebe, über Ehe,
    Denke wie Du willst und magst;
    Doch erzähle davon nicht.
    Denn wie ich das übersehe,
    Ist doch Irrtum, was Du sagst,
    Ist doch Irrtum, was man spricht.
    Was man sieht aus grosser Nähe,
    ...

  • Läßt Du mich allein, mein Lieber,
    Gibt es viel, worüber ich
    Mich betrübe, und mich härme.
    Plötzlich denke ich an Dich.
    Da erfaßt mich eine Wärme,
    Schnell und strahlend, zart und nah',
    Wie ein rasches, leichtes Fieber...

  • Ich gehe wie mein eigner böser Geist
    In meiner Wohnung um und um und um.
    Mein Schatten folgt mir eilig, still und stumm,
    Ich fühle eng und lauernd mich umkreist,
    Ich fühle mich verloren und entgleist.

    Du bist nicht da. -...