• Kennst du wie ich den wolgeschmack der schmerzen
    Und sagt man auch von dir: der sonderling!
    Ich lag im tod: im liebevollen herzen
    War gier und schreck gemischt · ein seltsam ding.

    5 Nur angst und hoffnung ohne groll und klage –
    Und schnell und schneller rann die schlimme uhr
    Und herber köstlicher ward meine plage ·
    Mein sinn enteilte dieser...

  • [65]            Traumland.

    Jenseits des Raums, jenseits der Zeit
    Dehnet sich wild, dehnet sich weit
              Ein dunkles Land.
              Auf schwarzem Thron
    5           Regiert ein Dämon,...

  • [118] Treu-Lischen.

    „Mein Lischen, stell das Weinen ein,
    Auf Regen folgt ja Sonnenschein,
    Ich kehr’ mit Schwalb’ und Flieder
    Und wohl noch früher wieder.“

    5 Der Bursche sprach’s. Vom Giebeldach
    Sah ihm...

  • [19] Trockne Blumen.

    Ihr Blümlein alle,
    Die sie mir gab,
    Euch soll man legen
    Mit mir in's Grab.

    5      Wie seht ihr alle
    Mich an so weh,
    Als ob ihr wüßtet,
    Wie mir gescheh'?

    ...
  • [253]
    Trommellied.

    (Vor Fastnacht.)

    Die Schlitten weg, die Trommeln vor,
    Auf! Knaben! lustig vor das Thor,
    Rom bom! rom bom! hinaus;
    Im Winde laßt die Sträuße wehn,
    5 Im Winde sich...

  • [35] TROTZDEM

    Manchmal vom Regal der Wand
    hol ich meinen Schopenhauer,
    einen ›Kerker voller Trauer‹
    hat er dieses Sein genannt.

    5 So er recht hat, ich verlor
    nichts: in Kerkereinsamkeiten
    weck ich meiner...

  • [142]
              Trutz euch!

    Ihr kriegt mich nicht wieder,
    Ohnmächtige Tröpfe!
    Ich komme wieder und wieder,
    Und meine steigenden Lieder
    Wachsen begrabend euch über die Köpfe.

  • [120] Ueber den Sümpfen.

    Wo wohnst du nur, du dunkler Laut,
    du Laut der Gruft?
    Was rinnt und raunt durch Schilf und Duft
    und glüht wie Augen durch die Luft,
    5 durch Rohr und Kraut . . .

    Es lehnt die...

  •      Ueber die Berge steigt schon die Sonne,
    Die Lämmerheerde läutet fern;
    Mein Liebchen, mein Lamm, meine Sonne und Wonne,
    Noch einmal säh’ ich dich gar zu gern!

    5      Ich schaue hinauf, mit spähender Miene –
    Leb’ wohl, mein Kind, ich wandre von hier!
    Vergebens! Es regt sich keine Gardine; –
    Sie liegt noch und schläft, und träumt von mir.

  • [32] Ueberlaß es der Zeit.

         Erscheint Dir etwas unerhört,
    Bist Du tiefsten Herzens empört,
    Bäume nicht auf, versuch’s nicht mit Streit,
    Berühr es nicht, überlaß es der Zeit.
    5 Am ersten...