Winterlied
Der Mond mit trübem Scheine
Sieht nieder von der Höh'
Auf nackte Felsgesteine
Und blassen Winterschnee.
Verödet sind die Räume,
Wie eine stille Gruft,
Und nur zwei kahle...
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Die Lieder der Monna Lisa
1.
Ich stehe oft und blicke weit ins Leere
Und suche mich und meine Sucht zu fassen:
Kein klares Bild läßt sich zusammenpassen,
Wieviel ich alles hin und wider kehre.
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Das erste
Wenn der Frühling kommt gezogen,
Steigt mit spielend heiter'm Sinn,
Amor vom Olympe nieder
Zu der Erde Freuden hin;
Unter vollen Blüthenlauben
Läßt der Liebes-Gott sich seh'n.
Fühlst du nicht im Haus des Frühlings
Liebe, Wollust, Wonne weh'n?... -
1.
Zu Venedig im Pallaste,
Wo die Dogenbilder hängen,
Zeigt man auch ein Bild dem Gaste,
Von Gestalten welch' ein Drängen:
Myriaden sel'ger Geister,
Die der Himmel hell umstrahlet,
Hat Venedigs... -
Mit wunderholdem süßen Klang
Sagst du zu mir: "O meine Dichterliebe!"
Es ist dies Wort mir wie Gesang,
Wie frischer Ost verscheucht es meine Trübe.
Ich lechzte lang in meiner Nacht
Nach solcher Liebe, die ein Gott nur spendet,
Und gleich erhab'ner Göttermacht
Hast du den Fluch in Segen mir... -
1.
In dunkeler, tiefmitternächt'ger Stunde
Lehnt einsam an dem Fenster eine Maid;
Trüb' ist ihr Antlitz, aber es verleiht
Ein Lächelzug noch eine zweite Kunde.
So Lust, wie Leid hegt ihres Herzens Wunde:
Erinnerung an eine süße Zeit,
Verlangen nach dem Freunde, der so weit,
Und... -
Dies ist ein lied
Für dich allein:
Von kindischem wähnen
Von frommen tränen ..
Durch morgengärten klingt es
Ein leichtbeschwingtes.
Nur dir allein
Möcht es ein lied
Das rühre sein.
Im windes-weben
War meine frage
Nur träumerei.... -
Fern von des hafens lärm
Ruht der besonnte strand ·
Zittern die wellen aus ...
Hoffnung vergleitet sacht.
Da regt vom hohen meer
Wind die gewölbten auf ·
Bäumend zerkrachen sie ·
Stürmen die ufer ein ...
Wie nun das leiden tost!
Lautere brandung rauscht ·
Zischend zur... -
Dein Haar hat Lieder, die ich liebe,
und sanfte Abende am Meer -
O glückte mir die Welt! O bliebe
mein Tag nicht stets unselig leer!
So kann ich nichts, als matt verlegen
vertrösten oder wehe tun,
und von den wundersamsten Wegen
bleibt mir der Staub nur auf den Schuhn.
... -
I.
Ich wollte einmal dich in meiner Heimat grüßen,
Ich wollte einmal, daß zu deinen Füßen
Die Wege ziehen, die mir lang vertraut.
Ich wollte, daß mein stilles Land dir brächte
Sein tiefes Sehnen, seine hellen Nächte
Und du es sähest, wie ich es geschaut.
Ich wollte einmal deine Lippen küssen...